ZDF darf nicht zur Dauerwerbesendung werden
(Bonn) - Das ZDF muss zur klaren Trennung zwischen Werbung und Programminhalt stehen, forderte heute DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Er nahm damit Stellung zu aktuellen Vorwürfen gegen den Mainzer Sender, kommerzielle Sponsoren in Fernsehsendungen zu integrieren. Für den Zuschauer muss Werbung klar erkennbar sein, so Konken. Sie gehöre weder in Unterhaltungssendungen noch in journalistische Informationsangebote hinein. Das ZDF darf nicht zur Dauerwerbesendung werden. Das ist mit dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag unvereinbar.
Ausdrücklich widersprach Konken dem ZDF-Justiziar Carl-Eugen Eberle, nach dessen Ansicht die Praxis des Senders nicht mit dem Verbot von Schleichwerbung kollidiere: Das ist nicht der geeignete Anlass für juristische Spitzfindigkeiten. Vielmehr stehe die Glaubwürdigkeit des Zweiten Deutschen Fernsehens auf dem Spiel. Die Einnahmen der öffentlich-rechtlichen Sender aus der Gebührenfinanzierung und der eindeutig deklarierten Werbung sind auch weiterhin die beiden Standbeine des Qualitätsfernsehens. Da ist kein Platz für weitere Finanzierungsformen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv)
Bennauerstr. 60, 53115 Bonn
Telefon: 0228/201720, Telefax: 0228/2017233