#ZBI: #Promotionsrecht für #Fachhochschulen / Stellenwert der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften anerkennen
(Dortmund) - In einem Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sich kürzlich gegen ein Promotionsrecht für Fachhochschulen ausgesprochen: "Ich finde, der Unterschied zwischen Universität und Fachhochschule sollte erhalten bleiben, weil sie jeweils einen anderen Fokus haben."
Der ZBI und die in ihm organisierten 50.000 Ingenieurinnen und Ingenieure finden dagegen: es sollte in der heutigen Zeit nicht mehr um Statusdenken gehen, sondern endlich um die konkrete Umsetzung der Bologna-Erklärung und damit um die Anerkennung der sehr hohen Qualität der Lehre und Forschung an Fachhochschulen. Vor 51 Jahren wurde das berühmte Transparent "Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren" enthüllt. Zugegeben, dieser Vergleich hinkt etwas und die Zielsetzung war damals eine völlig andere. Gleichwohl: das Festhalten an absolut nicht zeitgemäßem und ideologisch begründetem Statusdenken sollte allmählich überdacht werden. Deutschland hat andere Probleme!
Seit der Bologna-Reform sind die Fachhochschulen (= Hochschulen für Angewandte Wissenschaften) den Universitäten offiziell gleichgestellt. Allein: die Realität sieht immer noch anders aus, obwohl es keine sachlichen Gründe zur Differenzierung von Universitäten und Fachhochschulen hinsichtlich des Promotionsrechtes gibt. Und dies hat nicht nur Nachteile für die Fachhochschulen und deren Studierende, sondern bedeutet zugleich auch den Verlust von Forschungspotenzial und damit letztlich Schäden für die Volkswirtschaft. Die anwendungsorientierte Forschung der Fachhochschulen braucht gerade in einem Hochtechnologieland wie Deutschland einen höheren Stellenwert.
Der ZBI fordert daher für die FH-Absolvent_innen die gleichen Berufs- und Karrierechancen wie für Uni-Absolvent_innen und damit das Promotionsrecht für Fachhochschulen.
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