ZAW sieht positive Signale vom Arbeitsmarkt Werbung
(Berlin) - Der Arbeitsmarkt Werbung mit seinen im Kernbereich rund 185.000 Arbeitsplätzen (Werbeagenturen, Medien, werbende Firmen) erholt sich tendenziell. Während in der ersten Hälfte des Vorjahres die Stellenangebote noch um 66 Prozent auf 1.416 Offerten abgesackt waren, verlangsamte sich der Rückgang in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 1.083 (-24 Prozent) Arbeitsplatzangebote. Dies berichtet der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) auf der Grundlage seiner regelmäßigen Analyse der Stellenofferten in diesem Wirtschaftszweig.
Das allmählich wiederkehrende Interesse der Arbeitgeber an Werbefachkräften korrespondiere mit punktuell wachsenden Werbeausgaben. Investitionen in Werbung verstärkt hätten im ersten Halbjahr 2003 unter anderem die Massenmedien (+8 Prozent), der Handel (+15 Prozent), Haarpflege (+14 Prozent), pflegende Kosmetik (+43 Prozent), Möbel (+17 Prozent) und Versicherungen (+9 Prozent). Hielten die Ansätze zu verstärkten Werbeausgaben an, sei eine 'schwarze Null' für den Gesamtwerbemarkt in Deutschland durchaus noch erreichbar. Angesichts politisch ungesicherter Entscheidungen blieben Prognosen auch für den Werbemarkt aber zurzeit noch vage, so der ZAW.
Die Signale im Arbeitsmarkt der Werbebranche zeigten nach ZAW-Analyse unterschiedliche Akzente im Triangel der Arbeitgeberbereiche des Werbegeschäfts. Bei den Medien treibt der Wettbewerb um Werbeeinnahmen offenkundig die Personalsuche wieder erheblich an. Die Arbeitsplatzangebote stiegen im ersten Halbjahr des laufenden Jahres um 32 Prozent auf 265 Offenten für Mediaexperten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren sie noch um 72 Prozent abgesackt. Vor allem bei den Sendern des privaten Fernsehens wird Personal aufgestockt. Offenkundig wollen sich die TV-Veranstalter rechtzeitig im Kampf um Marktanteile beim herannahenden Aufschwung im Werbemarkt rüsten.
Auch die werbenden Anbieter (Warenhersteller und Dienstleister) lassen bei ihrer Personalpolitik erkennen, dass sie auf qualifizierte Experten im Bereich der Markt-Kommunikation beim Anziehen des Wachstums nicht verzichten wollen. In den ersten sechs Monaten 2003 suchten sie 311 Fachleute für diesen Bereich. Das war nur ein Minus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit -63 Prozent.
Abwartend verhalten sich die Werbeagenturen. Ihre Stellenofferten rutschten in der ersten Hälfte des Jahres um 40 Prozent auf 507 ab. Aber auch in diesem Arbeitsbereich keimt Hoffnung auf betriebswirtschaftlich bessere Zeiten durch erneuten Aufschwung am Arbeitsmarkt: Im Vorjahreszeitraum waren die Stellenofferten der Agenturen noch um 65 Prozent abgemagert.
Die Arbeitslosenquote in der Werbebranche betrug Ende Juli 2003 nach Daten der Bundesanstalt für Arbeit 5,7 Prozent oder 10.650 Arbeitslose im Kernbereich des Wirtschaftszweigs. Im Dezember hatte sie noch 4,9 Prozent (9.024 Arbeitslose) betragen. Umfragen hätten allerdings ergeben, so der ZAW, dass die gestiegene Arbeitslosenquote vor allem auch durch die wachsende Anzahl von Berufseinsteigern angetrieben wurde: Wer seine werbefachliche Ausbildung jetzt abgeschlossen habe, sehe sich abwartenden Arbeitgebern gegenüber. Der ZAW gehe deshalb davon aus, dass beim Aufschwung die Arbeitslosenquote wieder abschmelzen wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW e.V.
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