Pressemitteilung | k.A.

Zahnmedizinische Versorgung durch Festzuschüsse gefährdet

(Heppenheim) - Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) bereitet die Einführung von Festzuschüssen für Füllungen, Wurzelfüllungen und Parodontose - Behandlungen vor. Es besteht die Gefahr, dass die gegenwärtige Bundesregierung diese Vorschläge positiv bewertet.

In der Vergangenheit hat schon die Einführung der Festzuschüsse für Kronen, Brücken und Prothesen zur Reduktion des Versorgungsniveaus bei gleichzeitiger Erhöhung der Kosten geführt. Wird das Festzuschusssystem jetzt noch weiter ausgebaut, führt dies zu einem weiteren Abbau der Versorgungsqualität. Im bisherigen Sachleistungssystem bestand diese Gefahr nicht oder erheblich weniger.

Der Präsident der Bürgerinitiative Gesundheit, Wolfram - Arnim Candidus, warnt vor einer weiteren Privatisierung der zahnmedizinischen Versorgung und damit auch vor einer Über- oder Fehlbehandlung je nach Finanzlage des einzelnen Bürgers. Schon heute ist die Tendenz zur Unterversorgung der Zahnbehandlung bei den sozial schwachen Menschen, den Pflegebedürftigen in Alten- und Pflegeheimen und in der häuslichen Pflege feststellbar.

Wir fordern die Bundesregierung mit Entschiedenheit auf, keine Festzuschüsse bei der Grundversorgung in der zahnmedizinischen Versorgung zuzulassen und dem Vorhaben der KZBV eine Absage zu erteilen.

Im Vordergrund muss eine dem heutigen Stand der Technik entsprechende Grundversorgung für alle Bürger aller Altersklassen garantiert werden und nicht das Herausdrängen von zahnmedizinischen oder medizinischen Versorgungen aus den Leistungen der GKV. Das Gesundheitswesen muss die nach SGB V bestimmte Versorgung sichern und darf aus der Sicht der Versicherten und Patienten nicht zu einem Markt verkommen.

Die DGVP rechnet im Laufe des Jahres mit einer Vielfalt von Überlegungen zur Privatisierung von Leistungen im Gesundheitswesen, die immer zu Lasten der Versicherten und Patienten gehen werden. In diesem Punkt sind sich die Politik und breite Teile der Selbstverwaltung einig. Ein Schelm, der dabei meint, dies würde an den Berufsgruppen und Institutionen der Behandlung vorbeigehen. Diese werden durch die Privatisierungswelle ebenfalls in einen unsozialen Markt gezwungen und gefährden dabei die eigene hohe Qualität der Versorgung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Pressestelle Lehrstr. 6, 64646 Heppenheim Telefon: (06252) 94298-0, Telefax: (06252) 94298-29

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