WV Stahl begrüßt Aufgabe des Plans von BHP und Rito Tinto
(Düsseldorf) - Die Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto haben gestern (19. Oktober 2010) bekannt gegeben, dass sie die geplante Zusammenlegung ihrer Eisenerzabbauaktivitäten in Westaustralien aufgeben. Damit kommen sie in Deutschland einer Untersagung des Joint Ventures durch das Bundeskartellamt zuvor. Das Gemeinschaftsunternehmen hätte nach Feststellung des Bundeskartellamts auf den weltweiten Märkten für seegehandeltes Feinerz bzw. für seegehandeltes Stückerz dazu geführt, dass die bereits kollektiv marktbeherrschende Stellung verstärkt worden bzw. eine einzelmarktbeherrschende Stellung entstanden wäre. Die Stahlindustrie in Deutschland wäre davon besonders stark betroffen gewesen, da sie beim Eisenerz zu 100 Prozent auf Importe angewiesen ist.
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl, die zu dem Verfahren des Bundeskartellamtes beigeladen war, begrüßt es, dass das Vorhaben von BHP Billiton und Rio Tinto für Westaustralien nicht weiterverfolgt wird. Damit werde für die Stahlindustrie in Deutschland einstweilen eine weitere Verschlechterung auf den ohnehin stark verfestigten Märkten aufgehalten. Entwarnung kann allerdings noch nicht gegeben werden: "Die Umstellung der bisher üblichen Jahresverträge auf Quartalsabschlüsse im Frühjahr 2010 zeigt, wie stark die Marktposition der Bergbauunternehmen auch ohne das geplante Joint Venture ist", sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. Eine Entspannung auf den Eisenerzmärkten sei nicht zu erwarten.
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