Wohngipfel: Kaum Verbesserungen für das Familienwohnen
(Berlin). Es wäre anzunehmen, dass die beschlossene Erhöhung der Einkommensgrenze bei der Wohneigentumsförderung eine gute Nachricht für Familien ist. Sebastian Heimann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Familienverbandes, reagiert verhalten: "Das Programm der Bundesregierung zur Unterstützung von bauwilligen Familien hat sich als ineffektiv erwiesen. Nachdem nur wenige hundert Anträge eingingen, war eine Anpassung unvermeidbar. Es stellt sich die Frage, warum nicht das Baukindergeld, das der Evaluationsbericht als absolut effektiv bestätigt hat, wiederbelebt wird."
Auch die weiteren Ergebnisse des Wohngipfels bringen aus Sicht des Deutschen Familienverbandes kaum die dringend notwendigen Verbesserungen für Familien am Wohnungsmarkt. "Der fehlende Neubau, der mittlerweile bei 700.000 Einheiten liegen soll, ist ein großes Problem für wohnungssuchende Eltern und ihre Kinder. Auch das neu formulierte Ziel von 200.000 - vormals 400.000 - Wohnungen pro Jahr wird einer Prognose des ifo-Institutes zufolge schon 2025 wieder deutlich unterschritten. Das heißt: Wohnraum wird knapper und teurer", sagt Heimann.
Familienwohnraum: auch in Zukunft teuer
Der Deutsche Familienverband sieht außerdem, dass Wohnraum für Familien weiterhin schwer erschwinglich bleibt. Ein Grund liegt in den hohen Baukosten, die absehbar nicht sinken werden. "Der Wohngipfel hat es verpasst, preistreibende Faktoren anzugehen. Dazu gehören umweltbezogene Auflagen oder die CO2-Bepreisung, die jedes Jahr steigt. Diese verteuern Rohstoffe zusätzlich und damit auch das Bauen. Sowohl bauwillige Familien als auch Familien auf dem Mietwohnmarkt werden in Mitleidenschaft gezogen", so der Bundesgeschäftsführer.
Ein Überdenken der CO2-Bepreisung, die die angestrebte Lenkungsfunktion durch stark gestiegene Energiepreise verloren hat, weniger Bauregularien sowie die Einführung eines neuen Baukindergeldes hält der Deutsche Familienverband für geboten. Auch die Senkung der Grunderwerbsteuer ist eine wichtige Stellschraube. "Für Familien steht immer weniger familiengerechter Wohnraum zur Verfügung, was auf Kosten des Familienlebens und der guten Entwicklung von Kindern geht", sagt Heimann.
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