Wohngeldstellen brauchen schleunigst mehr Personal
(Hannover/Bremen) - Mit Jahresbeginn 2023 werden bis zu zwei Millionen Haushalte in Deutschland Anspruch auf das neue Wohngeld Plus haben. Das sind rund 1,4 Millionen Haushalte mehr als bisher. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass die zuständigen Wohngeldstellen den Ansturm der Berechtigten nicht bewältigen können. Verzögerungen um mehrere Monate drohen. Der Deutsche Städtetag spricht von einer "Bauchlandung mit Ansage".
Dazu sagt vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt:
"Beim neuen Wohngeld klaffen Anspruch und Wirklichkeit auf erschreckende Weise auseinander. Sehr zum Schaden von hunderttausenden Haushalten, die mindestens bis zum Sommer auf die dringend notwendige finanzielle Unterstützung warten müssen. Eine fatale Situation angesichts der dramatisch gestiegenen Wohnkosten. Immerhin reden wir hier von monatlichen Unterstützungsleistungen von durchschnittlich mehr als 300 Euro pro Haushalt.
Wenn Mieter ihre Wohnung nicht mehr bezahlen können, droht ein soziales Problem größten Ausmaßes. Das dürfen Bund, Länder und Kommunen nicht zulassen.
Schon bei unserem Verbandstag im August hatte Ministerpräsident Stephan Weil darauf hingewiesen, dass eine Wohngeldreform nur dann sinnvoll sei, wenn die praktische Umsetzung gewährleistet ist. Wir fordern die Verwaltungen dringend dazu auf, die Personalausstattung in den Wohngeldstellen schleunigst zu verbessern. Auch die Länder dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Die Lage ist auch für die sozialorientierte Wohnungswirtschaft mehr als ärgerlich. Viele unserer Mieter sind auf finanzielle Unterstützungen angewiesen. Und in vielen Fällen weisen die Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften ihre Mieter explizit auf die Möglichkeit hin, Wohngeld zu beantragen."
Quelle und Kontaktadresse:
(vdw) Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen e.V.
Carsten Ens, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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