Wohnen: Ohne Tisch und Stuhl geht's nicht / Tipps zum Kauf von Tischen und Stühlen
(Bad Honnef) - Schon der Römer Tacitus schrieb vor rund 2.000 Jahren in seinem Reiseführer "Germania" über den Tisch und die Deutschen. "Gleich nach dem Schlaf, den sie meist bis in den Tag hinein ausdehnen, waschen sie sich gewöhnlich warm ... Nach dem Waschen nehmen sie Speise zu sich. Jeder hat seinen besonderen Sitz und seinen eigenen Tisch", so Tacitus. Die Tischkultur in Deutschland ist damit belegt, sie ist traditionsreich und bis heute beim Wohnen immer wieder den Bedürfnissen der Menschen angepasst. "Der Tisch ist ein klassisches mitteleuropäisches Möbel", so die Trendexpertin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Ursula Geismann: "Als die alten Römer noch im Liegen aßen, saßen die Germanen bereits auf einem Stuhl am Tisch. Die ursprüngliche Idee eines Tisches kam dabei nicht des Essens wegen auf, sondern durch anspruchsvolle handwerkliche Arbeit, für die man eine Arbeitsplatte in sitzender Position erreichen wollte."
Zur Grundausstattung einer jeden Wohnung gehören heute Tisch und Stuhl. Im Schnitt sind zwei Tische im Besitz eines jeden Haushalts. Viele Menschen haben neben einem Küchentisch und Esstisch auch noch einen Schreibtisch, einen Beistelltisch, einen Couchtisch und einen Nachttisch. Für die in Sitzhöhe gestalteten Tische sind dabei passende Sitzmöbel selbstverständlich. Das Sitzen ist für den modernen Menschen heute völlig üblich. Heute sitzt man nicht nur zum Essen am Tisch, sondern auch um viele weitere Dinge zu tun: verhandeln, basteln, einfach plaudern und nicht zuletzt um zu arbeiten.
Im aktuellen Möbelangebot gibt es eine enorme Fülle an Stühlen. Materialien sind dabei genauso vielfältig wie Designs. Ob nun gepolstert als Esssessel, als Kombination aus Holz- oder Metallgestell mit und ohne Polsterung, als reiner Holzstuhl, oder für Balkon und Terrasse als Flechtwerk aus Kunststoff. Für jeden Geschmack ist das geeignete Material erhältlich. Von der Form her gibt es zunächst einmal den kleinen, mittleren und den großen Stuhl. Eintrittskarte für den Markt ist in jedem Fall Bequemlichkeit. Vor dem Kauf eines neuen Stuhls oder einer Reihe neuer Stühle sollte man unbedingt eine ausgiebige Sitzprobe machen. Nur so kann man feststellen, ob der gewünschte Sitzkomfort auch tatsächlich gegeben ist. Denn mit einem neuen Stuhl und Sitzgefühl ist unser Wohlbefinden ganz direkt verbunden. Wir nehmen mit unserem Körper Besitz von diesem Gegenstand, er dient uns. Deshalb sprechen wir fast "vermenschlicht" von Stuhlbeinen und vom Stuhlrücken, bei barocken Stühlen vom Knie und bei vielen Modellen sogar von Ohren.
Im aktuellen Sitzmöbelangebot für Esstische kommt vermehrt wieder die gute alte Essbank ins Spiel. Gepolstert und angenehm komfortabel, erzeugt sie eine einladende und gemütliche Atmosphäre. Außerdem eignet sie sich auch dafür, bequem die eigenen Füße hochzulegen. Und wenn Gäste kommen, kann man auch mal näher zusammenrücken.
Wenn man ein neues Ensemble zum Beispiel aus einem Esstisch und Stühlen kaufen möchte, sollte man an eine gute und damit gesunde Sitzhaltung am Tisch denken. Tischplatte und Sitzfläche - so empfiehlt es die Norm - sollten einen Abstand von 27 cm bis 31 cm haben. Orientieren sollten sich Käufer hier an der eigenen Körpergröße. Ein Esstisch ist in der Regel zwischen 72 cm und 75 cm hoch. Hier gilt: Je kleiner die Personen sind, desto niedriger sollte der Tisch sein und umgekehrt. Selbst die paar Zentimeter machen bezogen auf bequemes Sitzen schon viel aus. Da die Menschen und vor allem die Kinder immer größer werden, sollte eher ein höherer Tisch gekauft werden. Was die Tischgröße betrifft, empfiehlt sich eine einfache Faustformel: Pro Person sind 60 cm x 40 cm Fläche ein Mindestmaß. Ein Familientisch beispielsweise an dem vier Personen Platz finden, sollte ein Mindestmaß von 80 cm x 120 cm haben. Je mehr Familienmitglieder es gibt, desto größer sollte der Tisch also sein.
Die Form eines Tisches wird nach dem Platz im Raum und dem eigenen Geschmack ausgewählt. Ein runder Tisch nimmt mehr Platz ein als ein eckiger und ein ovaler Tisch hat ein zwischen eckig und rund liegendes Nutzungsverhältnis. Runde oder ovale Tische sind in aller Regel teurer als eckige. Beliebt sind derzeit eckige Tische, hier vor allem die rechteckige Form, auch gern mit Ausziehfunktion. Das macht Sinn, denn immer mehr Menschen laden Familie und Freunde nach Hause zum Essen ein und brauchen dann entsprechend mehr Nutzfläche.
Auch bei Tischplatten gibt es heute eine enorme Vielfalt unterschiedlicher Materialien. Entscheidet man sich für Holz, sollte das Holz glatt sein und eine sichtbar gute Qualität haben. Naturbelassenes Holz, ob nun geölt oder gewachst, ist immer fleckenempfindlich. Sogenannte Gebrauchsspuren entstehen bei Echtholztischen daher meist schnell. Eine regelmäßige Holzpflege bleibt hier nicht aus. Natürlich gibt es auch lackierte Holzoberflächen. Ob nun Klarlack oder Buntlack verwendet wurde, lackierte Holzflächen sind vor Schmutz geschützt, sind widerstandsfähig und abwaschbar. Mit der Zeit entstehen aber auch hier kleine Kratzer oder Farbveränderungen. Kunststoffoberflächen sind meist robust, kratzfest, abwaschbar und daher weniger empfindlich als Holz. Glasflächen sind sehr reinigungsintensiv, denn man sieht jeden noch so kleinen Fingerabdruck. Es gibt aber auch echte Glasfans, denn mit dem durchsichtigen Material hat man die Kinder beim Krabbeln oder Spielen noch im Blick, und natürlich auch den Familienhund, der ja beim Essen gern unter dem Tisch liegt. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich Tischplatten aus Naturstein. Marmor, Granit, Schiefer und Co. sind "unkapputtbar" und bestechen durch ihre einzigartige natürliche Maserung, die von Art zu Art sehr unterschiedlich in Struktur und Farbe sein kann. Mit einer Natursteintischplatte kann man sehr gut farbliche Akzente setzen, die besonders individuell wirken.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V.
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