Wohlfahrt und bpa in Hamburg laufen aus dem Ruder
(Hannover) - Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen hat der bpa zusammen mit Wohlfahrtsverbänden der Stadt einem Vertragsabschluß zum Schaden von Privaten Pflegediensten zugestimmt.
Nachdem Wohlfahrtsverbände und bpa in Hamburg ihren Mitgliedern empfohlen hätten, einen in Teilen rechtswidrigen und wirtschaftlichen äußerst nachteiligen Vertrag mit der AOK, IKK und Seekasse zu unterschreiben, präjudizierten sie erneut die laufenden Vertragsverhandlungen zum Nachteil Privater Pflegedienste, diesmal mit den Ersatzkassen.
Heiner Schülke, Sprecher des ABVP-Vorstandes: Vielleicht ist es ja für bpa-Mitglieder gut, wenn sie VDAK-Verträge bekommen, wonach
a) die Anleitungen für Behandlungs- und Grundpflege nur mit einem 0.28-fachen Aufschlag vergütet werden,
b) die Pflegedienste für die Kassen zukünftig eine neue, aufwendige Statistik über die Anzahl und Frequenz der verordneten Anleitungen erstellen müssen,
c) Anleitungen zur Medikamentengabe zukünftig grundsätzlich ausgeschlossen sein sollen, d.h. die Pflegedienste müßten diese Leistung weil verordnet zwar erbringen, könnten sie den Kassen aber nur noch in Ausnahmefällen in Rechnung stellen.
Für die Mitglieder des ABVP und wohl auch der anderen Privaten Verbände sollten jedoch bessere Konditionen gelten. Schülke: Es könnte allerdings sein, dass die Ersatzkassen mit den anderen Privaten nun nicht mehr ernsthaft verhandeln, weil sie ja die Wohlfahrt und die bpa-Mitglieder quasi in der Tasche haben. Dann hätte der bpa uns allen einen Bärendienst erwiesen.
Der ABVP erwarte vom bpa, dass er sich zukünftig wieder an den gemeinsamen Interessen der Privaten insgesamt orientiere. Hierzu biete er Gespräche ohne Vorbedingungen an, obwohl der eingetretene Schaden für andere Private Pflegedienste aus beiden Fehlentscheidungen des bpa bereits beträchtlich sei.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege e.V.
Roscherstr. 13 A
30161 Hannover
Telefon: 0511/338980
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