Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Wohin entwickelt sich der Ölpreis? / Keine nachhaltige Preisberuhigung beim Rohöl

(Berlin) - Im Extremfall könnte der Rohölpreis bis zum Jahr 2025 auf bis zu 160 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 41/2005. Mit einer Rückkehr auf das Preisniveau im Durchschnitt der letzten beiden Jahrzehnte ist langfristig nicht zu rechnen.

Angesichts der hohen Bestände erscheint der Ölpreis derzeit übertrieben hoch und wird sich früher oder später auf einem niedrigeren Niveau normalisieren. Wenn die Ölförderanlagen in den USA wieder in Betrieb genommen sind und die OPEC wie angekündigt ihre Produktion in den kommenden Monaten nochmals steigert, könnten die Ölpreise deutlich sinken. Bei weiteren Naturkatastrophen, die die Ölförderung beeinträchtigen, sowie bei politischen Krisen in wichtigen Ölförderländern sind allerdings erhebliche Preissprünge möglich, die durch Freigabe von Sicherheitsreserven nur begrenzt gedämpft werden können. In einem derartigen Szenario beschränkter Ressourcenverfügbarkeit könnten die Preise real (Preisbasis von 2000) auf bis zu knapp 80 US-Dollar ansteigen, nominal wären dies bis zu 160 US-Dollar. Bei ausreichenden Ressourcen sind hingegen reale Ölpreise zwischen 30 und 40 US-Dollar zu erwarten (nominal wären dies bis zu 80 US Dollar).

Eine Verbesserung der Markttransparenz könnte den Spekulationen an den Ölterminmärkten die Basis entziehen und damit zu einer nachhaltigen Senkung des Rohölpreises beitragen. Dazu müsste die Informationspolitik der OPEC im Rahmen internationaler Abkommen (G8) festgelegt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Renate Bogdanovic, Pressestelle DIW Berlin Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-249, Telefax: 030/89789-119

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