Wissenschaftspreis Bürokratie 2024: Mit Wissenschaft Bürokratie besser verstehen und abbauen
(Köln) - Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat am 8. April zum fünften Mal den Wissenschaftspreis Bürokratie vergeben. Mit dem Preis werden Forschungsarbeiten ausgezeichnet, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Bürokratie in Deutschland abgebaut werden kann. Die diesjährigen Preisträger haben sich mit dem Thema "Management und Leistung im öffentlichen Sektor" befasst.
Der Preis ging in diesem Jahr an Florian Englmaier (LMU München), Gerd Mühlheußer (Universität Hamburg), Andreas Roider (Universität Regensburg) und Niklas Wallmeier (Universität Hamburg) für die Studie "Management and Performance in the Public Sector: Evidence from German Municipalities".
In ihrer Analyse gibt das Forschungsteam erstmals einen umfassenden Überblick darüber, wie deutsche Kommunalverwaltungen arbeiten. Dafür haben die Wissenschaftler in einer repräsentativen Stichprobe 600 deutsche Städte und Gemeinden befragt und sich angeschaut, wie Kommunalverwaltungen Ziele setzen, wie sie die Qualität von Leistung überprüfen, wie sie Verwaltungsprozesse strukturieren, wie die Organisation lernt und wie das Management mit der Digitalisierung und mit Mitarbeitern umgeht. Das Ergebnis: Die Kommunalverwaltungen unterscheiden sich stark im Einsatz strukturierter Managementmethoden. Manche Kommunen nutzen die gegebenen Spielräume aus, während viele andere das nicht tun. Wie gut Kommunen ihre Ziele erreichen, hängt von den jeweiligen Managementstilen ab. Je strukturierter und aktiver das Management ist, desto effizienter sind die Kommunen.
Kommunale Verwaltung effizienter gestalten
"Die Studie liefert wertvolle Einblicke in die Funktionsweise deutscher Kommunalverwaltungen und hilft uns dabei, kommunale Verwaltungen besser zu verstehen", sagt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt. Sie werde dazu beitragen, kommunale Verwaltungsstrukturen effizienter zu gestalten. Das sei dringend notwendig, damit die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibe.
Der mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis Bürokratie wurde von Fritz Hellwig, Gründungsdirektor des IW, gestiftet und erstmals im Jahr 2015 vergeben. Der Preis soll die Wissenschaft anregen, zu erforschen, wie Bürokratien funktionieren und welche Auswirkungen dies auf die Betroffenen und die Gesellschaft hat.
Die Festrede hielt in diesem Jahr Roland Koch, ehemaliger Ministerpräsident von Hessen und Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung. Die Jury des Wissenschaftspreis Bürokratie bestand in diesem Jahr aus Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Bonn, Gabriele C. Klug, Politikerin und Juristin, Oliver Lepsius, Rechtswissenschaftler an der Universität Münster, Wolfgang Seibel, Verwaltungswissenschaftler, und Michael Hüther, Direktor des IW.
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