Wissenschaft geht eher mit Sorge als Zuversicht ins kommende Jahr / Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler blicken eher negativ auf 2020 zurück
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland sehen dem kommenden Jahr für die Wissenschaft eher mit Sorge als Zuversicht entgegen. Dies geht aus einer Umfrage unter den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) hervor, die das Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn durchgeführt und deren Ergebnisse die Zeitschrift "Forschung & Lehre" in ihrer Januar-Ausgabe veröffentlicht hat. 43,9 Prozent blicken eher mit Zuversicht, 56,1 eher mit Sorge auf das neue Jahr. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Stimmung weiter eingetrübt. 2020 hatten 47,2 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die gleiche Frage geantwortet, dass sie eher mit Zuversicht, und 52,8 Prozent, dass sie eher mit Sorge auf das nächste Jahr blicken. Eher optimistisch erwiesen sich für 2022 vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Saarland (52,9 Prozent) und aus Nordrhein-Westfalen (51,6 Prozent), eher pessimistisch ihre Kolleginnen und Kollegen aus Sachse n-Anhalt (69,6 Prozent) und Berlin (67,9 Prozent).
Im Ergebnis negativ fällt der Rückblick auf das zurückliegende Jahr aus. Das zu Ende gehende Jahr 2021 bewerteten 44,4 Prozent als eher gut und 55,6 Prozent als eher schlecht für die Wissenschaft in Deutschland. Ein Jahr zuvor hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das zurückliegende Jahr noch ambivalent beurteilt. 50 Prozent sahen damals das Jahr 2019 als eher gut und 50 Prozent als eher schlecht an. Zu einer eher positiven Rückschau auf das Jahr 2021 neigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Thüringen (50,9 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (50,4 Prozent), zu einer eher negativen ihre Kolleginnen und Kollegen in Bremen (73 Prozent) und Sachsen-Anhalt (65,2 Prozent).
Im Auftrag des DHV hatte das ZEM vom 8. November bis 10. Dezember 2021 die mehr als 32.000 DHV-Mitglieder befragt. Von ihnen antworteten 3.645. Vorbild für die Erhebung ist die traditionelle Frage, mit der das Institut für Demoskopie Allensbach seit 1949 jeweils zum Jahreswechsel von der Bevölkerung wissen will, ob sie dem neuen Jahr mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegenblickt. Die Ergebnisse dieser Langzeitbetrachtung bilden ein Stimmungsbarometer der Bundesrepublik. Mit dem Format "Puls" strebt der DHV an, etwas Vergleichbares für die Wissenschaft zu schaffen.
https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/wie-wissenschaftler-auf-das-neue-jahr-blicken-4310
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