Wirtschaftsvereinigung Stahl mahnt zu Besonnenheit in der Klimapolitik
(Düsseldorf) - Auf dem heutigen (11. Februar 2010) Gipfeltreffen der Staats - und Regierungschefs am 11. Februar in Brüssel sollen unter anderem auch die weiteren Schritte zur Verhandlung eines globalen Klimaabkommens ab 2013 diskutiert werden. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hofft, dass die richtigen Schlüsse aus der Kopenhagener Klimakonferenz gezogen werden.
"Der Widerstand Chinas und anderer Staaten gegen verpflichtende Treibhausgasziele hat leider gezeigt, dass die Stahlindustrie auf diesem Gebiet in den kommenden Jahren noch nicht mit fairen internationalen Wettbewerbsbedingungen rechnen kann", erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. "Solange dies nicht der Fall ist, darf die Europäische Union ihr Treibhausgasziel von minus 20 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 nicht einseitig weiter anheben."
Um diese Minderung zu erreichen, müsse die Stahlindustrie im Rahmen des EU-Emissionsrechtehandels bereits erhebliche Anstrengungen auf sich nehmen. Konkurrierende Stahlstandorte in anderen Regionen hätten diese Kosten nicht. "Die Europäische Union hingegen will der Stahlindustrie zusätzlich zu den erforderlichen Reduktionen auferlegen, einen Teil ihrer Zertifikate zu ersteigern. Diese Zusatzlasten für die Stahlindustrie in Deutschland würden die Perspektiven am Standort massiv beeinträchtigen", warnt Kerkhoff. Es sei Aufgabe der Bundesregierung, sich entschieden gegen diese Pläne zu stellen. Auch für die hohen Stromkostenbelastungen durch den Emissionshandel müsse eine Lösung gefunden werden, um das Recycling von Stahl nicht zu gefährden. In Deutschland werden jährlich ca. 21 Mio. Tonnen Stahlschrott recycelt und dadurch wertvolle Ressourcen und CO2 eingespart.
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