Wirtschaftsverbände fordern radikale Systemveränderungen / Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.
(Schwerin) - "Die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise führt uns zu völlig neuen Überlegungen. Wir brauchen einen viel radikaleren Systemwechsel, als ihn die Parteien in Land und Bund fordern - weg vom Markt hin zum Plan", forderte laut ihrem Pressesprecher, Jens Matschenz, die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern nach einer aktuellen Lagebesprechung der Hauptgeschäftsführung am 01. April 2009 in Schwerin.
"Die globale Wirtschaftskrise hat ganz klar ihre Ursache im Marktversagen und den Marktunvollkommenheiten. Was liegt da näher als eine generelle Abkehr vom Markt? Was wir dringend brauchen ist eine durchgreifende staatliche Geldpolitik in allen Wirtschaftsbereichen. Der Staat sollte sich nicht allzu vorsichtig in das Marktgeschehen einmischen, sondern ganz im Gegenteil, dieses vollständig ersetzen. Klar ist, dass damit alle Ungerechtigkeiten und sozialen Unterschiede vor, während und nach Krisen wie auch in konjunkturellen Hochphasen beseitigt werden könnten", erläuterte der Verbändesprecher. Voraussetzung für eine entsprechende Wirkung sei allerdings die dauerhafte globale Überwindung menschlicher Zielstrebigkeit und ein durchgängiger Mindestlohn. Letzterer helfe, sämtliche Leistungsunterschiede und Bestrebungen individueller Vorteilsgewinnung nachhaltig zu überwinden und sichere damit für jeden Erwerbstätigen ein dauerhaftes Grundeinkommen auf solidem Vorwende-Niveau.
"Dem Staat wird es dann sicher viel leichter fallen als zu Zeiten der sogenannten sozialen Marktwirtschaft, seiner Verantwortung für die Regelung ungleich verteilter Informationen, für den Ausgleich von Marktunvollkommenheiten und für eine absolute Preiskontrolle nachzukommen. Immerhin liegen auf der Welt bereits Erfahrungen mit Wirtschaftsmodellen vor, die ohne Angebot und Nachfrage auskommen. Wir dürfen sie nur nicht immer wieder schlecht reden!", so Matschenz weiter.
Im Übrigen sähe er auch für einige ra(s)tlose Ökonomen in und außerhalb der Politik durchaus Möglichkeiten, sich in innovativen ÖABM (Ökonomen-Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) gesellschaftlich nützlich zu betätigen. Die Skepsis an systemischer Denkweise könne man damit zwar nicht überwinden, aber zumindest bis zum nächsten Gefälligkeits-Forschungsauftrag für mathematische Planwirtschaftsmodelle gut über die Zeit kommen. Wem das zu anspruchsvoll sei, der könne sicher für die eine oder andere Partei programmatische Heilsversprechen entwickeln, ohne Gefahr zu laufen, allzu ernst genommen zu werden.
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