Wirtschaftsstimmung im Land ist deutlich aufgehellt / Unternehmen wollen nach Möglichkeit Beschäftigung stabil halten
(Schwerin) - "Die Wirtschaftsstimmung in Mecklenburg-Vorpommern hat sich zwar deutlich aufgehellt, sie ist aber längst noch nicht strahlend", stellte Uwe Kunkel, Vizepräsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV), anlässlich der Vorstellung des traditionellen Jahresausblicks der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände am Dienstag, dem 05. Januar 2010 in Schwerin fest.
"Die Stimmung hat sich bei vielen Unternehmen im Land nach einem harten letzten Jahr verbessert. Im Vergleich mit der gesamtdeutschen Wirtschaftsstimmung ist der Anteil der Pessimisten bei uns deutlich geringer. Aber wir haben ein weiteres hartes Krisenjahr vor uns", erläuterte Kunkel.
Allerdings bleibe die Situation der einzelnen Wirtschaftsbereiche höchst unterschiedlich. Während für die Metall-Elektro-Branche mit ihren vorrangig industrienahen und exportorientierten Unternehmen das Jahr 2010 zum Schicksalsjahr wird, blicken zum Beispiel Handel, Gastgewerbe, Ernährungswirtschaft oder Dienstleister in Mecklenburg-Vorpommern weniger sorgenvoll auf das neue Jahr.
Der Schiffbau als industrielles Herz des Landes sei dagegen stark angeschlagen. Zulieferer versuchten zwar nach Möglichkeit, flexibel auf andere Auftraggeber auszuweichen. Die Neustrukturierung der Werften selbst sei dagegen eine weitaus schwierigere Aufgabe für die kommenden Jahre.
In Bezug auf die zu erwartende Lage am Arbeitmarkt sagte Vizepräsident Kunkel, dass die Unternehmen ihre Beschäftigten so lange wie möglich halten wollen, auch vor dem Hintergrund eines künftig drohenden Arbeitskräftemangels. Insgesamt sei es zwar wahrscheinlich, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auch in Mecklenburg-Vorpommern zurückgehen werde. Allerdings könnten die großen Anstrengungen vieler Unternehmen zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen den unabwendbaren Stellenabbau in krisengeschüttelten Wirtschaftsbereichen unter Umständen ausgleichen. Dies könnte dazu führen, dass der Arbeitsmarkt im Land 2010 insgesamt weniger dramatisch einbrechen werde, als in den letzten Monaten oft befürchtet, so Kunkel weiter. "Voraussetzung dafür ist aus unserer Sicht jedoch, dass sich keine breite Kreditklemme entwickelt. Vorrang hat daher die Sicherung der Unternehmensfinanzierung zu fairen Bedingungen".
Bei der Lohnentwicklung bestände besonders für Krisenbranchen, wie Unternehmen der Metall-Elektro-Industrie, kein Verteilungsspielraum mehr. Hier müsse es in erster Linie darum gehen, Arbeitsplätze zu sichern, forderte Uwe Kunkel abschließend.
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