Wirtschaftskonzerne sollen biologische Vielfalt bewahren statt zerstören
(Bonn) - Unmittelbar vor einer hochrangigen Regierungskonferenz der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft am 12. und 13. November 2007 in Lissabon haben heute (9. November 2007) europäische Umweltverbände, darunter der Deutsche Naturschutzring (DNR), Wirtschaftskonzerne zum Erhalt der biologischen Vielfalt aufgefordert. Nach Auffassung der Umweltverbände muss die von der portugiesischen Ratspräsidentschaft angestoßene freiwillige Initiative "Wirtschaft und Biodiversität" auf Dauer angelegt und von der EU durch ein Sekretariat unterstützt werden. "Der Reiz des portugiesischen Vorstoßes liegt darin, dass sich möglichst viele Wirtschaftsunternehmen über die gesetzlichen Vorschriften hinaus zu konkreten und dauerhaften Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt verpflichten", betonte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen.
Der DNR hat zusammen mit der portugiesischen Umweltorganisation Quercus und weiteren Verbänden im Vorfeld der Regierungskonferenz die Lissabon-Erklärung zur Initiative Wirtschaft und Biodiversität verabschiedet. Darin werden die Unternehmen zum Erhalt der drei zentralen Ziele der UN-Konvention über die biologische Vielfalt aufgefordert:
1. Erhalt der Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, Lebensräumen und genetischer Diversität.
2. Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
3. Gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung natürlicher Ressourcen ergebender Gewinne und Vorteile.
Die Bewahrung der biologischen Vielfalt ist - so die Erklärung - in die Unternehmenspolitik und -strategie sowie in alle Geschäftsbereiche einschließlich der Zulieferkette einzubeziehen. Über die Ergebnisse der Prüfung der Umweltauswirkungen der betrieblichen Aktivitäten ist ebenso zu berichten, wie über die getroffenen Maßnahmen.
Der Wortlaut der Lissaboner Erklärung ist beim DNR erhältlich.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR)
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