Wirtschaft steigert Ausbildungsleistung noch einmal

(Siegen) - Die der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) zugehörigen Unternehmen mobilisieren in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe ihre letzten Ausbildungsreserven. Bis Ende Oktober schlossen sie 2070 Lehrverträge mit jungen Menschen ab. Der Zuwachs gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres beträgt mittlerweile über 4 Prozent. "Nichts veranschaulicht besser, wie ernst die Unternehmen ihre Ausbildungsverantwortung auch in schwierigen Zeiten nehmen. Zugleich verdeutlicht dieser Zuwachs aber auch, wie unsinnig aus Sicht der regionalen Unternehmen die auf Bundesebene geführte Diskussion über eine Ausbildungsumlage ist." Mit diesen Worten kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt die ausgesprochen positive Lehrstellenbilanz in beiden Kreisen.

Seit Jahren marschiere die Region in Sachen Lehrstellen in der Spitzengruppe des Landes mit. Dies gelte insbesondere für die Unternehmen im Kreis Olpe. Sie hätten ihre Ausbildungsleistung in den ersten zehn Monaten des Jahres um 6,7 Prozent gesteigert. Im Kreis Siegen-Wittgenstein seien bis Ende Oktober 1334 Lehrverträge registriert worden – 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Wer angesichts anhaltender konjunktureller Probleme seine Lehrstellenleistung derart steigere wie die Unternehmen in beiden Kreisen, der könne keinerlei Verständnis dafür aufbringen, dass die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen nach wie vor mit einer Zwangs-Abgabe drohten. Eine solche Abgabe bringe keine einzige zusätzliche Lehrstelle. Allerdings löse sie erheblichen Verwaltungsaufwand aus. Sie werde zudem dazu führen, dass sich zahlreiche Firmen aus ihrer Ausbildungsverpflichtung freikauften. Mockenhaupt: "Die geplante Abgabe, deren Erhebung mit einem beträchtlichen Verwaltungsaufwand verbunden sein wird, bleibt nicht nur wirkungslos und damit unsinnig. Sie treibt auch die Lohnnebenkosten in die Höhe, deren Senkung die Bundesregierung sich mit ihren Reformmaßnahmen zum wichtigen Hauptanliegen gemacht hat!"

Die IHK hält mittlerweile ein Gesamtergebnis von über 2100 Lehrverträgen im Jahre 2003 nicht mehr für ausgeschlossen. Getragen werde das regionale Lehrstellen-Wachstum derzeit vor allem durch vermehrte Einstellungen in kaufmännischen Berufen (+ 10,4 Prozent). Dem stünden in der gewerblich-technischen Ausbildung leichte Rückgänge in einer Größenordnung von rund 4 Prozent gegenüber.

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