Pressemitteilung | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

Wirtschaft soll sich in der Sportentwicklungshilfe engagieren

(Frankfurt) - Die Sensibilisierung der deutschen Wirtschaft wird künftig für den Erfolg von Sportfördermaßnahmen in Entwicklungsländern mitentscheidend sein. Diese Einschätzung vertrat NOK-Vizepräsident Prof. Dr. Helmut Digel bei der 14. Sitzung der gemeinsamen Präsidialkommission Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Sportbundes und des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland in Frankfurt am Main. Er wurde in seiner Auffassung auch von DSB-Vizepräsidentin Erika Dienstl unterstützt, die Fachtagungen und Expertentreffen in den nächsten Monaten nutzen will, um für diesen Weg der Sportförderung zu werben.

Digel bedauerte, dass große deutsche Unternehmen Entwicklungshilfemaßnahmen vielfach nur noch mit Blick auf ihre Marktchancen in Ländern der Dritten Welt unterstützten, kritisierte in gewisser Weise aber auch das Vorgehen der deutschen Sportverbände. "Die Sportorganisationen machen es der Wirtschaft zu leicht, sich aus der Verantwortung zu stehlen", sagte Digel. Verantwortlich dafür sei u.a. auch die Tatsache, dass der Dialog zwischen Sport und Wirtschaft immer noch nicht kontinuierlich und koordiniert genug gelinge. Digel und Dienstl wollen künftig den Kontakt zu Dachverbänden der Industrie und Unternehmerverbänden intensiveren, um Großunternehmen für Initiativen zugunsten der Sportförderung in Ländern der Dritten Welt zu gewinnen.

Positiv hatte Digel zuvor den nach acht Jahren erstmals wieder geringfügig angehobenen Sportentwicklungshilfe-Etat des Auswärtigen Amtes registriert. Das Auswärtige Amt fördert die Sportentwicklung in Ländern der Dritten Welt im Rahmen seiner Auswärtigen Kulturpolitik im Jahr 2001 mit 5,7 Millionen Mark. "Das sind 240.000 Mark mehr als im vergangenen Jahr. Angesichts der allgemeinenHaushaltslage ist dies ein positives Signal auf diesem Gebiet", so Digel.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sportbund (DSB) Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt Telefon: 069/67000 Telefax: 069/674906

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