Wirkliche Gleichstellung bleibt gesellschaftliche Aufgabe
(Berlin) - "Statt schöner Reden zum Frauentag braucht das Land eine tatsächliche Gleichstellungspolitik, die dem unverzichtbaren Beitrag, den die Frauen für die Gesellschaft und deren Zusammenhalt leisten, gerecht wird." Das erklärte der Präsident der Volkssolidarität, Prof. Dr. Gunnar Winkler, aus Anlass des Internationalen Frauentages am 8. März. "Es handelt sich um eine politische, aber ebenso um eine gesellschaftliche Aufgabe."
Eine wirkliche Gleichstellung könne nur gelingen, wenn die fortdauernde Lohndiskriminierung von Frauen beendet wird, betonte der Verbandspräsident. Diese gehöre zu den wichtigsten Ursachen für geringe Einkünfte und Armut im Alter für Frauen. "Sie arbeiten auch überproportional im Niedriglohnbereich und in Minijobs und sind überdurchschnittlich von Armut betroffen - dies gilt insbesondere für Alleinerziehende." Schon heute seien die Rentenzahlbeträge vieler Frauen erschreckend niedrig. "Altersarmut ist vor allem weiblich." Das gelte angesichts der Entwicklung in Zukunft umso mehr, warnte Winkler. "Es kommt hinzu, dass auch die Familienarbeit von Frauen unzureichend gewürdigt wird. Deshalb setzt sich die Volkssolidarität seit längerer Zeit für entsprechende Verbesserungen ein. Wir fordern deshalb auch, die Pflege von Angehörigen in der Rente aufzuwerten und die Erziehung von vor 1992 geborenen Kindern besser zu würdigen."
"Für eine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter ist eine andere Richtung der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik notwendig", sagte der Verbandspräsident. Dazu gehöre auch, Berufe aufzuwerten, in denen vorwiegend Frauen tätig sind. "Es sind meist Berufe und Tätigkeiten, die mit dem Dienst an Menschen verbunden sind: Pflege kranker und alter Menschen, Betreuung von Kindern und Jugendlichen, Arbeit mit Menschen mit Behinderungen." Diese aufzuwerten, wäre ein größerer Beitrag zu wirklicher Gleichstellung als Quotenregelungen und als wenn mehr Frauen in den Vorständen von DAX-Unternehmen sitzen. "Frauen müssen in allen Bereichen der Gesellschaft gefördert und unterstützt werden."
Der Präsident der Volkssolidarität wies erneut daraufhin, dass ostdeutsche Ost-Frauen in der Rente besonders benachteiligt sind. "So führt z. B. der niedrigere Rentenwert Ost dazu, dass ostdeutsche Frauen für Erwerbsarbeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen einen geringeren Anspruch erwerben im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern. Eine politische Lösung für eine Angleichung des Rentenwerts Ost, z. B. durch steuerfinanzierte Zuschläge, ist nach über zwanzig Jahren deutscher Einheit mehr als überfällig."
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