Wir warnen die Große Koalition vor Kürzungen bei schwullesbischer Projektförderung / Mitteleinsparungen wären unverantwortlich und kurzsichtig
(Berlin) - Dem LSVD liegen Informationen vor, die darauf hindeuten, dass die Große Koalition für 2007 eine Absenkung des Etats für die Förderung von Projekten zum Thema gleichgeschlechtliche Lebensweisen im Haushalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend plant. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD): Wir warnen die Große Koalition vor Kürzungen bei der schwullesbischen Projektförderung. Ein solcher Schritt wäre unverantwortlich und kurzsichtig.
Der LSVD ist der Auffassung, dass im Bundeshaushaltsplan sowieso viel zu wenig Mittel für schwullesbische Projektarbeit eingeplant sind. Wir halten vielmehr eine Erhöhung für die Förderung schwullesbischer Projektarbeit für angemessen.
Bei der Förderung schwullesbischer Projektarbeit geht es immer auch um Wertevermittlung, Respekt- sowie Informationsarbeit. Mithin handelt es sich auch um eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Ein Absenken der Fördermittel wäre unseres Erachtens mit hohen Folgekosten verbunden, da eine Zunahme der Homosexuellenfeindlichkeit die Folge wäre.
Schon im Koalitionsvertrag aus 2005 tauchten Lesben und Schwule mit keinem Wort auf. Und bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft zeichnet sich auf Seiten der Großkoalitionäre keinerlei Initiative ab, endlich dafür Sorge zu tragen, dass das Ungleichgewicht von Pflichten und Rechten ins Lot gebracht wird. Wenn schon politisch nichts für Lesben und Schwule passiert, dann sollten wenigstens die entsprechenden Projektmittel unangetastet bleiben!
Quelle und Kontaktadresse:
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD)
Renate H. Rampf, Pressesprecherin
Postfach 10 34 14, 50474 Köln
Telefon: (0221) 9259610, Telefax: (0221) 92596111
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