Wir brauchen jetzt eine Bildungswende
(Stuttgart) - Die Landesregierung hat ihre Überlegungen für eine Stärkung der beruflichen Orientierung vorgestellt. Dazu erklärt der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), Rainer Reichhold:
"Trotz aller Anstrengungen von Betrieben und Handwerksorganisationen: Im Handwerk gibt es mehr und mehr unbesetzte Stellen - für Fachkräfte wie für Auszubildende. So blieben bundesweit im Jahr 2021 18.800 Ausbildungsstellen im Handwerk frei. Entscheidender Ansatzpunkt ist für uns die Stärkung der dualen Ausbildung. Dazu gehört zwingend eine neue Herangehensweise an die Berufsorientierung in Schulen - eine echte Bildungswende. Die Praktikumswoche, in deren Rahmen auch das Handwerk vielfältige Angebote macht oder Info-Veranstaltungen sind gute Ansätze. Aber das wird nicht ausreichen.
Was wir brauchen, sind mehr verbindliche Praktika in dualen Ausbildungsberufen, und zwar für Schüler aller Schulformen, auch der gymnasialen Oberstufe. Junge Menschen müssen die Vielfalt des Handwerks und den hohen Stellenwert handwerklicher Arbeit erleben können, um es für sich zu bewerten. Nur so können sie eine fundierte Entscheidung für die eigene berufliche Zukunft treffen.
Der Handwerkstag will noch in dieser Woche ein entsprechendes Positionspapier mit acht konkreten Handlungsempfehlungen vorlegen. Ziel: Endlich eine Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung zu erreichen. Dazu gehört die gleichwertige Vorstellung von Karrierewegen in der beruflichen und akademischen Bildung und eine Festschreibung von verbindlichen Praxisanteilen in Betrieben oder überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks für Schüler."
Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
Marion Buchheit, Pressesprecherin
Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart
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