"Wir brauchen einen zügigen Tarifabschluss für die Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken"
(Berlin) - VKA setzt Tarifverhandlungen für Ärzteschaft an kommunalen Krankenhäusern fort / Marburger Bund ist zu konstruktiven und ergebnisorientierten Verhandlungen aufgefordert
Am heutigen Montag gehen die Tarifverhandlungen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken in die vierte Runde. Vorab fordert die VKA den Sozialpartner, die Gewerkschaft Marburger Bund, zu einer zügigen Einigung auf und macht im Vorfeld erneut ihre Positionen deutlich. Im Interview mit der VKA beurteilt der Verhandlungsführer Wolfgang Heyl den Stand der Tarifverhandlungen und erklärt, warum die Vorwürfe des Marburger Bundes hinsichtlich einer höheren Arbeitsbelastung und einem Minus beim Gehalt haltlos sind.
"Die kommunalen Arbeitgeber haben im Zuge der dritten Verhandlungsrunde Mitte Dezember ein umfangreiches Angebot abgegeben. Dieses sieht bei einer Laufzeit von 39 Monaten zwei Entgelterhöhungen in Höhe von insgesamt 3,3 Prozent und eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.200 Euro je Ärztin und Arzt in Vollzeit vor. Der Marburger Bund hat es jedoch versäumt, dazu überhaupt einmal Stellung zu beziehen", zeigt sich Wolfgang Heyl verständnislos. "Klar ist: Wir wollen am 15. Februar eine Tarifeinigung vorlegen. Daher erwarten wir jetzt konstruktive und ergebnisorientierte Gespräche mit dem Marburger Bund."
Das Angebot sieht neben der Corona-Sonderzahlung sowohl eine Entgelterhöhung in Höhe von 3,3 Prozent als auch weitere Begrenzungen bei Ruf- und Bereitschaftsdiensten der Ärztinnen und Ärzte vor. Wolfgang Heyl mahnt zu einem zügigen Abschluss: "Unsere Krankenhäuser benötigen nicht nur Planungssicherheit. Auch muss sich die Gewerkschaft endlich bewegen, damit unser Angebot einer hohen Corona-Sonderzahlung rechtzeitig realisiert werden kann. Der Gesetzgeber hat lediglich bis Ende März ein Zeitfenster eingeräumt, die Prämie steuer- und sozialversicherungsfrei an die Beschäftigten auszuzahlen. Das heißt, die Beschäftigten müssen bis dato keine steuerlichen Abzüge befürchten, danach aber schon. Eine Verzögerung durch den Marburger Bund ginge letztlich finanziell zu Lasten der Ärztinnen und Ärzte."
Wolfgang Heyl weiter: "Die Vorwürfe des Marburger Bundes, dass mit unserem Angebot ein 'Gehaltsminus, die Aufweichung von Höchstgrenzen und eine höhere Arbeitslast' einhergehen, sind haltlos. Wir sind den Beschäftigten bereits in der vergangenen Tarifrunde finanziell und auch beim Bereitschafts- und Rufbereitschaftsdienst enorm entgegengekommen. Unser Angebot enthält auch jetzt wieder weitere Aufwertungen für diesen Bereich, ebenso wie weitere Begrenzungen bei den Ruf- und Bereitschaftsdiensten." Gleichzeitig solle dem Verhandlungsführer zufolge im Tarifabschluss deutlich zum Tragen kommen, dass die kommunalen Häuser auch weiterhin flexible Abläufe benötigen. Die Patientensicherheit müsse an erster Stelle stehen.
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