Winzige Speicher mit großer Zukunft / Flash-Speichermedien erzielen hohe Wachstumsraten / Die neuesten Karten und Sticks eignen sich sogar für High-Definition-Videos
(Frankfurt am Main) - Immer größer, schneller, preisgünstiger und effektiver – so lässt sich die Entwicklung der modernsten digitalen Speichermedien auf einen kurzen Nenner bringen. Die Rede ist von jenen unscheinbaren Utensilien, die Bilder, Töne, Videos und alle anderen Arten digitaler Daten in Flash-Memory-Chips speichern. Ob in digitalen Fotokameras, Camcordern, Hand-held-Computern, MP3-Playern oder Handys – überall leisten die winzigen, leichten Speicher unverzichtbare Dienste.
Flash-Speicher sind heute in vielen verschiedenen Bauformen zu haben, zum Beispiel als Chipkarten in den beliebten Formaten SD Card, Multimedia Card, Memory Stick oder Compact Flash Card. Einige dieser Karten gibt es auch als spezielle, auf die Dimensionen von Mobiltelefonen und Kameras zugeschnittene Mini-Varianten. USB-Sticks, die sich längst zum wichtigsten, universellen Austauschmedium zwischen unterschiedlichsten Gerätearten der Consumer Electronics entwickelt haben, gehören ebenfalls zur Gattung der Flash-Speicher.
Die Marktdaten spiegeln die wachsende Bedeutung dieser Flash-Speichermedien eindrucksvoll wieder. Nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt, wurden im Jahr 2006 15,25 Millionen Speicherkarten in Deutschland verkauft – fast 20 Prozent mehr als in den 12 Monaten zuvor. Für 2007 prognostiziert die gfu sogar über 17,5 Millionen verkaufte Flash-Karten, was einem weiteren Wachstum von etwa 15 Prozent entspricht. Die Verkäufe von USB-Sticks beziffert die gfu mit 5 Millionen im Jahr 2006, das sind über 56 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Für 2007 erwartet die gfu eine weitere Steigerung um 20 Prozent auf 6 Millionen Stück.
„Die rasch steigende Nachfrage nach diesen modernen Speichermedien steht für Trends, die generell auf die Produkte der Consumer Electronics zutreffen“, kommentiert Dr. Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, die Marktentwicklung. „Das Innovationsklima unserer Industrie, zu dem die Halbleiter-Hersteller einen zentralen Beitrag leisten, bringt in hohem Tempo immer leistungsfähigere Produkte hervor. An der Entwicklung der Chip-Speicher-medien lässt sich diese Tendenz geradezu exemplarisch ablesen. Dazu kommt der Wunsch der Konsumenten nach mehr Mobilität und komfortabler Nutzung der Medien unterwegs.“
Tatsächlich verdoppelt sich die Speicherkapazität von Chipkarten und USB-Sticks in Intervallen von etwa zwei Jahren. Gleichzeitig sinken die Preise dieser Medien: Im Jahr 2006 zahlten die Kunden in Deutschland durchschnittlich 25 Euro für einen USB-Stick, rund 25 Prozent weniger als im Jahr 2005. In der Sparte Memory-Karten sank der Durchschnittpreis auf etwa 31 Euro – um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (Beide Preise jeweils bei steigender Speicherkapazität.)
Die höchsten Speicherkapazitäten von Memory-Karten liegen derzeit bei 8 Gigabyte. Dieses gewaltige Speichervolumen reicht für 8.000 Digitalfotos in mittlerer Auflösung, für 2.500 MP3-Songs, für zwei Spielfilme in guter Fernsehqualität oder für 16 Spielfilme, die für mobile Multimedia-Player kodiert wurden. USB-Sticks sind bereits mit 16 Gigabyte zu haben, Tendenz weiter steigend.
Parallel zur Speicherkapazität wächst auch die Bedeutung der Schreib- und Lesegeschwindigkeit moderner Flash-Medien. Das derzeit höchste Lesetempo liegt bei etwa 45 Megabit je Sekunde; damit lassen sich sogar Digitalvideos in High-Definition-Auflösung direkt von der Speicherkarte abspielen – ganz ohne Ruckeln oder unliebsame Unterbrechungen.
Solche Qualitäten erweitern die Einsatzfelder von Flash-Speichern kontinuierlich. Schon vor Jahren kamen erste Camcorder auf den Markt, die erstmals mit Speicherkarten filmten. Jetzt gibt es sogar erste High-Definition-Videokameras, die ausschließlich mit Flash-Karten aufnehmen – also ganz ohne Speicher mit mechanischen Komponenten auskommen. Immer mehr Autoradio- und DVD-Recordermodelle sind mit USB-Anschlüssen ausgerüstet, über die sie Musikarchive oder Fotosammlungen direkt von einem USB-Stick abspielen können.
Multimedia-Player für die Hosentasche, bis vor kurzem noch überwiegend Geräte mit eingebauter Festplatte, haben immer öfter ein mechanikfreies Innenleben – preisgünstige Flash-Chips machen es möglich. Die Vorzüge solcher Halbleiter-Lösungen liegen auf der Hand: Die Chips sind winzig und leicht, verbrauchen kaum Energie, vertragen selbst heftige Erschütterungen und arbeiten praktisch verschleißfrei. Diese Eigenschaften prädestinieren Flash-Speicher sogar zum Festplatten-Ersatz in Notebook-Computern. Schon jetzt bietet die Industrie passende Speicher-Module mit Kapazitäten von 32 Gigabyte an. Noch in diesem Jahr sollen erste Notebook-Modelle mit solchen Massenspeichern auf den Markt kommen. Sie werden noch einen weiteren Vorzug haben: Das Hochfahren des Betriebssystems, bis heute eine lästige Zwangspause, dürfte sich mit schnellen Flash-Speichern auf wenige Sekunden reduzieren.
Bereits heute zeichnet sich ab, was solche Technik-Lösungen für die klassische Unterhaltungselektronik bedeuten: Mobil-Fernseher, die eingebaute Flash-Massenspeicher für Video-Mitschnitte nutzen oder kompakte Set-Top-Boxen, die dank solcher Bauteile zeitversetztes Fernsehen anbieten, sind keine Utopie mehr. Die IFA 2007, die weltweit wichtigste Consumer Electronics-Messe, wird vom 31. August bis 5. September in Berlin eine Vielzahl dieser Anwendungen präsentieren.
Quelle und Kontaktadresse:
gfu / Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik e.V.
Roland M. Stehle, Pressesprecher
Stresemann Allee 19, 60596 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 6302289, Telefax: (069) 6314036
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