Windenergie stabilisiert das deutsche Stromnetz / Gespräche mit Netzbetreibern seit 2004 / Stadtwerke Magdeburg Fall für Bundesnetzagentur?
(Osnabrück) Die Windenergie gefährdet das deutsche Stromnetz nicht, sondern trägt sogar zu dessen Stabilität bei, kommentierte Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbands Windenergie, jüngste Aussagen des Direktors der Stadtwerke Magdeburg. Das Märchen vom Black-out durch Windenergie sei spätestens durch die Netzstudie der Deutschen Energie-Agentur widerlegt worden, die die Netzbetreiber zusammen mit der Windenergie-Branche im Februar 2005 vorgelegt haben, so Ahmels. In der Dena-Studie heißt es, dass systemgefährdende Erzeugungsausfälle bei Netzfehlern auch in Zukunft auszuschließen sind, denn es stehen grundsätzlich technische Maßnahmen im Netz und für die Windenergieanlagen zur Verfügung, mit denen die Systemsicherheit gewährleistet werden kann. (vgl. S. 9 in dena.pdf auf http://www.deutsche-energie-agentur.de)
Windenergieanlagen sind seit 2003 technisch in der Lage, Spannungsabfälle im Netz auszugleichen, so Ahmels: Ältere Anlagen können entsprechend nachgerüstet werden. Mit dem Verband der Netzbetreiber (VDN) und den Betreibern und Herstellern von Windkraftanlagen laufen dazu Gespräche seit Anfang 2004. Ahmels könne sich zudem nicht vorstellen, dass es im Gebiet des großen Übertragungsnetzbetreibers Vattenfall jemals zu einem flächendeckenden Stromausfall kommen könne: Der BWE hat Vattenfall immer als kompetenten Ansprechpartner erlebt, der sein Netz voll im Griff hat. Die gezielte Panikmache der Magdeburger Stadtwerke, die ihr Hochspannungsnetz gemeinsam mit der Eon-Tochter Avacon führen, sei wohl ein irrlaufender Alleingang. Nach dem Black-out im Münsterland wegen Morscher RWE-Strommasten suche Avacon nun schon für den Fall der Fälle rechtzeitig einen Sündenbock, vermutet Ahmels.
Die Stadtwerke Magdeburg müssen sich im Gegenzug die Frage gefallen lassen, ob sie nicht in den letzten 15 Jahren in Sachen Netzsicherheit einiges versäumt haben. Ahmels: Schließlich produzieren die 1.500 Windräder in Sachsen-Anhalt nicht erst seit gestern Strom. Wenn die Gefahr durch Windräder wirklich so groß für das Stromnetz sei, wie sie die Stadtwerke Magdeburg beschreiben, dann haben die Stadtwerke Magdeburg und Eon äußert fahrlässig die Entwicklung in ihrem Netzbereich verschlafen. Das wäre allerdings dann nach dem RWE-Desaster im Münsterland ein weiterer Fall für die Bundesnetzagentur.
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