Wildtiere sind Überlebenskünstler und brauchen selten Hilfe
(Berlin) - Anmoderationsvorschlag: Draußen ist es jetzt winterlich kalt und teilweise echt ungemütlich:
Doch während wir uns einfach nach drinnen ins Warme verziehen können und immer einen vollen Kühlschrank haben, müssen die Tiere in den Gärten, Wäldern und den Wiesen auch bei Kälte und Schnee Nahrung suchen. Viele wollen da gerne unterstützen und stellen Futter raus bzw. verteilen es im Wald. Doch nicht alles ist erlaubt und kann unter Umständen sogar Wildtieren schaden. Meine Kollegin Jessica Martin weiß mehr!
Sprecherin: In Deutschland gilt: Wildtiere zu füttern ist verboten! Es gibt aber ein paar kleine Ausnahmen. Das Vogelhäuschen im Garten oder auf dem Balkon ist nämlich völlig okay, sagt Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband, kurz DJV.
O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 27 Sek.): "Heimische Vogelarten wie Amsel, Rotkehlchen oder Meise, die freuen sich natürlich über Futter aufm Balkon oder im Garten. Für die Körnerfresser eignet sich beispielsweise Meisenknödel, dieses Fett und die Sonnenblumenkerne, die sind sehr wichtig. Amseln beispielsweise bevorzugen Apfelringe. Wichtig ist eben, dass man auf die Qualität des Futters achtet. Speisereste haben nichts zu suchen um Vogelhäuschen. Und regelmäßig das Vogelhäuschen dann eben auch immer befüllen."
Sprecherin: Neben Vögeln gibt es natürlich noch andere Wildtiere, für die wir gerne mal eine Kleinigkeit mit in den Wald oder in den Park nehmen.
O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 19 Sek.): "Eine ganz schlechte Idee ist, Essensreste wie Brot, Kuchen oder sogar der Mittagstisch zu entsorgen und in dem Sinne etwas Gutes zu tun - das Gegenteil ist der Fall. Speisen die für den Menschen bestimmt sind machen viele Tiere krank und können sogar zum Tod führen. Ganz klar: Deswegen auch kein Brot bitte in den Ententeich werfen."
Sprecherin: Eigentlich müssen wir uns auch gar keine Sorgen machen, denn alle Tiere, die wir hier in Deutschland haben, sind gut an die Witterungsverhältnisse angepasst. Allesfresser wie Wildschwein oder Fuchs finden auch im Winter genug zu fressen.
O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): "Sogar die heimischen Pflanzenfresser wie Reh oder Hirsch sind super angepasst an den Winter. Das heißt, sie leben auf Sparflamme. Herzschlag wird reduziert, Körpertemperatur wird reduziert und sogar die Organe werden zurückgebildet, um den Winter zu überleben. Wenn es wirklich richtig kalt wird, mit richtig hohen Schneelagen - vor allem in den Mittelgebirgen - dann können Behörden eine Notzeit ausrufen und dann dürfen Jäger und Förster artgerechtes Futter ausbringen."
Sprecherin: Um Wildtiere vor falschem Futter zu schützen, ist es auch wichtig, Hunde- und Katzenfutter nachts ins Haus zu räumen und den Bioabfall in verschlossenen Behältnissen aufzubewahren.
O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 16 Sek.): "Das lockt sonst Tiere an. Verdorbene Lebensmittel können Tiere krankmachen. Und wenn die Tiere erstmal da sind, dann sind Konflikte vorprogrammiert. Wenn der Waschbär erstmal den Dachboden umgestaltet hat oder das Wildschwein den Garten umgräbt, dann sind die Nöte groß."
Abmoderationsvorschlag: Sie haben es gehört: Vögel füttern ist gut und wichtig, den Rest regelt die Natur selber! Wenn Sie mehr zu dem Thema und zum Umgang mit Wildtieren im heimischen Garten wissen möchten dann finden Sie unter jagdverband.de alle wichtigen Infos dazu.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) - Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände für den Schutz von Wild, Jagd und Natur
Torsten Reinwald, Pressesprecher
Chausseestr. 37, 10115 Berlin
Telefon: (030) 209 1394-0, Fax: (030) 209 1394 30