Wie gravierend sind die Probleme mit der Handschrift? / Lehrerverband startet eine bundesweite Umfrage
(Berlin) - Das Problem, dass die Handschrift im Alltag zurückgedrängt wird, hat offenbar auch die Schulen erreicht. Der Deutsche Lehrerverband (DL) stellt fest, dass sich Klagen aus der Lehrerschaft über Probleme mit der Handschrift von Schülern häufen. "Der Anteil der schreibschwachen Kinder und Jugendlichen dürfte zwischen 20 und 50 Prozent liegen", schätzt DL-Präsident Josef Kraus. Er und sein Verband wollen jetzt genauer wissen: Wie gravierend sind die Probleme mit dem Handschreiben tatsächlich? Und was lässt sich dagegen tun? Der Deutsche Lehrerverband hat deshalb nun eine bundesweite Umfrage unter Lehrern gestartet, die Antworten auf diese Fragen liefern soll.
Kraus dazu: "Wir möchten auf die Probleme mit der Handschrift öffentlich aufmerksam machen. Dazu benötigen wir zunächst einmal eine Bestandsaufnahme. Dann wollen wir der Politik geeignete Maßnahmen vorschlagen. Ohne den Ergebnissen vorgreifen zu wollen, so ist doch deutlich: Wir benötigen mehr Förderung der Grob- und Feinmotorik schon in den Kindertagesstätten und dann in den Grundschulen." Kraus betont, dass es tendenziell einen Zusammenhang zwischen Lernleistung von Schülern und der Güte ihrer Handschrift gebe. "Wer gut und versiert schreibt, der prägt sich Geschriebenes besser und konzentrierter ein, er ist intensiver bei der Sache, er schreibt bewusster, setzt sich intensiver mit dem Inhalt und dem Gehalt des Geschriebenen auseinander."
Josef Kraus bittet die Kolleginnen und Kollegen um rege Teilnahme an der Umfrage, die ab sofort online unter der Adresse www.4teachers.de erreichbar ist. Getrennte Fragebögen für Grundschullehrkräfte und Lehrer weiterführender Schulen sollen die unterschiedlichen Perspektiven erfassen. Der Deutsche Lehrerverband kooperiert bei der Umfrage mit dem Schreibmotorik Institut e.V., Heroldsberg, das auf diesem Gebiet forscht und arbeitet.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Lehrerverband (DL)
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