Wie geht es in den Schulen weiter? GEW Bayern fordert Planungssicherheit
(München) - Die Schulen wissen aktuell noch nicht, ob der in Aussicht gestellte Wechsel- oder Präsenzunterricht für ausgewählte Abschlussklassen ab nächster Woche (!) stattfinden wird. Auch der von der Kultusministerkonferenz vor drei Wochen verabschiedete Stufenplan wurde bislang nicht konkretisiert. Die GEW fordert Planungssicherheit für Schulen.
Es ist nun drei Wochen her, dass die Kultusministerkonferenz ihren Beschluss zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs gefasst hat: Ergäben sich Spielräume für Lockerungen, sollten die Grundschüler*innen und die Abschlussklassen, mit Blick auf Abschlüsse und Prüfungen, als Erste wieder die Schulen besuchen können. Dazu wurde ein Stufenplan vorgestellt, der die Öffnung der Schulen regelt, sofern es die Situation erlaubt. Grenzwerte oder Termine wurden allerdings keine genannt.
Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW in Bayern, wundert sich: "Bis heute ist nicht klar, welche Situation die Rückkehr in den Präsenzunterricht ermöglicht. Die drei Stufen des Stufenplans sind noch nicht an Kriterien oder Inzidenzwerte geknüpft. Dabei wäre es wichtig, für alle Bundesländer verbindliche Rahmenbedingungen im Kampf gegen Corona zu schaffen."
Bayern hatte nach der Kultusministerkonferenz einen Sonderweg eingeschlagen und Präsenzunterricht bis Mitte Februar ausgeschlossen. Ausnahmen wurden lediglich für Abiturient*innen und Abschlussschüler*innen an beruflichen Schulen ab 01. Februar in Aussicht gestellt, "wenn es das Infektionsgeschehen zulässt", so Ministerpräsident Söder. Der 01. Februar naht, aber konkret ist noch nichts.
Die Informationspolitik auf den letzten Drücker ist Florian Kohl, selbst Lehrer und stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern, gewohnt: "Außergewöhnliche Maßnahmen, wie die Streichung der Faschingsferien, zaubert das Kultusministerium schnell aus dem Ärmel. Ansonsten scheint es bei der gewohnten Kommunikationspolitik zu bleiben: Bislang gibt es keinerlei Informationen, ob Klassen ab nächster Woche wieder in Präsenz- oder Wechselunterricht gehen. Wahrscheinlich kommen die Informationen für den Montag wie üblich erst am Freitag."
Die späte Informationsweitergabe des Kultusministeriums an die Schulen wurde in letzter Zeit mehrfach kritisiert. Zu wenig Vorlauf erschwert nicht nur Planung und Organisation vor Ort, sondern setzt Schulleitungen, Lehrkräfte und Schüler*innen unnötig unter Druck. Eine Konkretisierung des Stufenplans und alternative Vorschläge für den Umgang mit Prüfungen würden dem entgegenwirken. Es scheint allerdings das Prinzip Hoffnung im Kultusministerium zu regieren: Vielleicht sinken die Inzidenzwerte ja noch bis Anfang nächster Woche?
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