Pressemitteilung | Bayerischer BauernVerband (BBV)

Wichtiger Meilenstein: Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt

(München) – Die Unterzeichnerländer der Berner Konvention haben den Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt. Ab sofort gilt der Wolf nicht mehr als „streng geschützte“, sondern als „geschützte“ Art. Der Bayerische Bauernverband begrüßt ausdrücklich diese Entscheidung, denn sie schafft die Voraussetzung für eine praxistauglichere Regulierung des Wolfsbestandes.

Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbands und Mitglied des Europäischen Parlaments, erklärt dazu: „Die Herabsetzung des Schutzstatus ist ein wichtiger Meilenstein. Sie schafft endlich die Grundlage für schnellere und effektivere Maßnahmen, um die Weidetierhaltung zu schützen und Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu reduzieren. Diese Entscheidung zeigt, dass die europäischen Staaten die berechtigten Sorgen der Landwirte ernst nehmen.“

Mit der Herabstufung des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ ist eine grundlegende Voraussetzung für die Anpassung der EU-Gesetze geschaffen. „Es ist nun entscheidend, dass die EU-Kommission schnell klare Vorschläge für praktikable und rechtssichere Regeln macht, die den Abschuss übergriffiger Wölfe erleichtern. Die derzeitigen Hürden, wie langwierige DNA-Analysen, sind für Weidetierhalter nicht hinnehmbar und müssen abgebaut werden,“ betont Köhler.

Die Entscheidung der Berner Konvention legt die Grundlage, um künftig nicht nur auf akute Gefahren zu reagieren, sondern auch präventiv aktiv zu werden. „Die Weidetierhaltung ist für die Kulturlandschaft Europas unverzichtbar. Ein effektives Wolfsmanagement ist daher nicht nur im Interesse der Landwirtschaft, sondern auch im Sinne eines ausgewogenen Naturschutzes“, so Köhler weiter.

Die EU-Kommission ist nun gefordert, konkrete Vorschläge zur Anpassung der Jagdregeln für Wölfe vorzulegen. Im Anschluss müssen die 27 Mitgliedsstaaten sowie das Europaparlament über die Gesetzesänderungen beraten. Bis neue Regeln tatsächlich in Kraft treten, könnten allerdings noch mehrere Monate vergehen. „Wir erwarten, dass die EU-Kommission zügig handelt und dabei auch die Expertise der Landnutzer und Jagdverbände einbindet“, fordert Köhler.

Der Bayerische Bauernverband betont die Notwendigkeit folgender Maßnahmen:

• Klare und praktikable Regeln für den Abschuss übergriffiger Wölfe, ohne unnötige Verzögerungen.
• Die Möglichkeit präventiver Eingriffe zur Bestandsregulierung.
• Eine konsequente Umsetzung der neuen Vorgaben auf nationaler Ebene.
• Die Anerkennung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfs in Deutschland durch die Bundesregierung.

„Nur durch eine effektive Regulierung des Wolfsbestandes kann der Schutz von Weidetieren und die Zukunft der Landwirtschaft in ländlichen Räumen sichergestellt werden“, fasst Köhler zusammen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer BauernVerband (BBV), Max-Joseph-Str. 9, 80333 München, Telefon: 089 558730

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