Wichtige Impulse von EU-Beitritt Polens erwartet / WVEB sieht großes unerschlossenes Marktpotential in Osteuropa
(Berlin) - Die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (WVEB) hat anlässlich der Deutsch-Polnischen Lebensmittelfachkonferenz in Frankfurt/Oder die Bedeutung des EU-Beitritts Polens hervorgehoben. Nach Überzeugung der WVEB wird der polnische Markt dadurch für die deutsche Ernährungsindustrie noch interessanter. Durch den Wegfall von Handelshemmnissen wie Importzöllen, aber auch durch die bevorstehende Niederlassungsfreiheit sind wichtige Impulse zu erwarten.
WVEB-Geschäftsführer Christian Amsinck mahnte allerdings noch immer ausstehende Reformen an: "Die Infrastruktur in Polen muss unbedingt weiter verbessert werden. Außerdem müssen bei einem EU-Beitritt Polens dort die gleichen Standards für Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelhygiene gelten, wie bei uns. Nur so kann es einen fairen Wettbewerb geben." Weiter forderte Amsinck eine effektivere polnische Verwaltung sowie mehr Rechtssicherheit für Unternehmen.
Mit Blick auf den gesamten osteuropäischen Raum sagte Amsinck: "Dort liegt ein großes Potential mit über 100 Millionen Verbrauchern. Die Ernährungsindustrie muss es nur weiter erschließen. Es ist wichtig, dass deutsche Unternehmen - auch aus dem benachbarten Brandenburg - jetzt einen Fuß in die Tür bekommen und ihre Engagements verstärken. Mit Sicherheit benötigen sie dabei einen langen Atem, aber langfristig wird es sich rechnen."
Nach insgesamt positiven Entwicklungen in der deutschen und brandenburgischen Ernährungsindustrie sind die Voraussetzungen dafür ausgesprochen günstig. Mit Anstiegen um 3,3 bzw. 5,2 Prozent in den letzten beiden Jahren erzielte die Branche 2001 bundesweit einen Umsatz von 126,4 Mrd. Euro. Das sind gut 6 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes.
Diese positive Entwicklung gilt insbesondere auch für den Außenhandel. Die Ausfuhren der deutschen Ernährungsindustrie stiegen seit 1995 um über 60 Prozent. Größter Abnehmer mit über 75 Prozent sind die EU-Staaten. Und obwohl in einer ersten Investitionswelle die großen Unternehmen den polnischen Markt bereits erschlossen und größere Mittelständler in jüngster Vergangenheit nachgezogen haben, liegen Mittel- und Osteuropa zur Zeit bei einem Anteil von nur 6,2 Prozent. Für Amsinck ist dies ein klares Zeichen: "Man sieht, dass im Handel mit den EU-Beitrittsstaaten und insbesondere mit Polen noch ein großer Aufholbedarf besteht, aber auch ein großes Potential liegt, dass auch von Unternehmen aus unserer Region erschlossen werden kann."
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