Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken / Mitgliederversammlung wählt Dr. Michael Kaschke zum neuen Vorsitzenden

(Köln/Hannover) - Der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) hat auf seiner Mitgliederversammlung am 9. September in Hannover einstimmig Dr. Michael Kaschke (Carl Zeiss) zum Nachfolger des ausscheidenden Prof. Dr. Utz Claassen gewählt. Kaschke war bisher stellvertretender Vorsitzender bei SPECTARIS. Der neue Vorsitzende versprach die vor zwei Jahren begonnene Neuausrichtung, die u.a. zur Auszeichnung als innovativster Verband im Jahr 2002 führte, fortzusetzen. Er bezeichnete die weitere Ausgestaltung der Verbandsarbeit im Sinne eines modernen Dienstleistungsunternehmens, eine deutliche Steigerung der inhaltlichen Arbeit in den einzelnen Fachverbänden sowie eine wirksame Interessensvertretung der Branche gegenüber Politik und Öffentlichkeit als vorrangige Ziele der nächsten Jahre. Kaschke sieht die von SPECTARIS vertretenen Branchen als weltweit führend an. Vordringlichste Aufgabe sei daher Erhalt und gezielte Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. In einem Grußwort hob der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff die Gesamtleistungen der Branche für die deutsche Wirtschaft hervor.

Als stellvertretende Vorsitzende wählte die Mitgliederversammlung den bisherigen Schatzmeister Michael Koller (MMM Münchener Medizin Mechanik) und Harald Steger (Jenoptik), als Schatzmeister Klaus-Dieter Hagen (Thomashilfen). Dem bisherigen Vorsitzenden Utz Claassen und seinem ebenfalls scheidenden Stellvertreter Norbert Thiel (Jenoptik) sprach die Mitgliederversammlung einen besonderen Dank für die nachhaltige Umstrukturierung und die kontinuierliche Aufbauarbeit in den vergangenen zwei Jahren aus.

Die Gesamtsituation der Branche gab auch auf der Mitgliederversammlung Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Betriebe der optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie in Deutschland konnten mit einem Gesamtumsatz von 34,9 Milliarden Euro in 2002 das Ergebnis des Vorjahres knapp halten (-0,1%). Für das laufende Jahr rechnen die Hersteller derzeit mit einer leichten Verbesserung des Umsatzes um rund 2%. Ein Stellenabbau konnte im vergangenen Jahr erfreulicherweise vermieden werden. Die Beschäftigtenzahl lag mit rund 256.500 Mitarbeitern sogar um 0,3% über dem Vorjahresniveau. Auch die Zahl der Betriebe blieb mit 2.923 weitgehend konstant. Die F&E-Quote, d.h. der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz, beträgt durchschnittlich 9,1% und liegt damit deutlich über der F&E-Quote des verarbeitenden Gewerbes insgesamt. Mit diesem Gesamtergebnis bleibt die Branche ein bedeutender Eckpfeiler der deutschen Industrie.

Auch wenn sich das Branchenergebnis nach der vorgestellten Prognose im Vergleich zum Jahr 2002 verbessern wird, sind die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre noch nicht in Sicht. Gründe dafür sind in erster Linie die lahmende Konjunktur auf wichtigen Exportmärkten sowie die Investitions- und Kaufzurückhaltung im Inland sowohl im Konsumgüter- als auch im Investitionsgüterbereich.

SPECTARIS will nach den Worten seines neuen Vorsitzenden auch deutliche Akzente in der Gesundheitspolitik setzen. Die derzeitigen Pläne zur Gesundheitsreform lösen nach Auffassung der Mitgliedsunternehmen die bestehenden Probleme mit einem Investitionsstau von über 10 Milliarden Euro nicht. Der Verband sieht die weltweit führende Position der deutschen Medizintechnik bei einem solchen Inlandsmarkt zunehmend gefährdet. Leidtragende sind aber auch die Patienten, denen moderne medizintechnische Innovationen nicht zugute kommen, weil bei den Kostenträgern nach wie vor die wirtschaftlich zum Teil nicht mehr vertretbare Reparatur von alten Produkten im Vordergrund steht.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Kirchweg 2, 50858 Köln Telefon: 0221/9486280, Telefax: 0221/948628-80