Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Wettbewerb im ÖPNV: Chance für mehr Qualität und Effizienz

(Bonn/Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt kritisiert, den Verkehrsunternehmen eine zehnjährige Übergangsfrist bei der angestrebten EU-weiten Liberalisierung des Öffentlichen Verkehrs zu gewähren.

Bereits seit 1991 setzt die EU auf die Liberalisierung im ÖPNV; neun Jahre, die die Verkehrsunternehmen bisher zum Aufbau wettbewerbsfähiger Strukturen nutzen konnten. Über den Wettbewerb sei lange genug geredet worden, gehandelt
werden müsse jetzt.

"Wettbewerb im öffentlichen Verkehr ist kein Selbstzweck", betonte Michael Müller, ÖPNV-Projektleiter beim VCD. "Vielmehr soll Wettbewerb zu sinkenden Kosten, einer höheren Effizienz sowie einer besseren Qualität im öffentlichen Verkehr führen." Wettbewerb zwischen Verkehrsunternehmen bedeute, dass die Kommune als zuständiger Aufgabenträger im Rahmen eines Auswahlverfahrens ermittelt, welches Unternehmen zum Zuge kommt.

Kommunen können anspruchsvolle Qualitäts-, Sozial- und Umweltstandards vorgeben, die von den Unternehmen einzuhalten sind. Dies erhöhe die Attraktivität von Bus und Bahn und steigere den Umweltvorteil des ÖPNV gegenüber dem Pkw. Ein attraktiver und umweltfreundlicher ÖPNV entlastet
Innenstädte von Stau, Lärm und Abgasen.

Der VCD fordert daher, die Chancen, die in der Einführung des ÖPNV-Wettbewerbs liegen, zu nutzen und die Risiken im Dialog mit allen Beteiligten zu minimieren. Langfristig bestehe ansonsten die Gefahr, dass deutsche Verkehrsunternehmen gegenüber ausländischen Unternehmen, die sich bereits jetzt auf Wettbewerb eingestellt hätten, ins Hintertreffen geraten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510

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