Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Wettbewerb alleine reicht nicht

(Bonn) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die von Bundesverkehrsminister gemachte Ankündigung der Trennung von Schiene und Betrieb bei der Bahn begrüßt "Bodewig nimmt damit den letzten Bremsklotz auf dem Weg zu einer durchgreifenden Bahnreform von der Schiene" sagte VCD-Geschäftsführer Dirk Flege in Bonn. Eine Übertragung des Trassennetzes in eine eigenständige Netz AG im Bundesbesitz nehme der DB AG den betriebswirtschaftlich motivierten Drang, das Gleisnetz weiter auszudünnen. Sie ermögliche den notwendigen Wettbewerb auf der Schiene und führe zu mehr Kostentransparenz.

Wettbewerb alleine reiche nach Ansicht des Verkehrsclubs allerdings nicht. "Jetzt müssen die maroden Gleise der Bahn modernisiert werden. Hier ist die öffentliche Hand mit zusätzlichen Milliardenbeträgen gefordert", argumentierte Flege mit Blick auf die missglückte Privatisierung der Bahn in Großbritannien.

Nach Auffassung des VCD ist die erste Bahnreform aus dem Jahre 1994 eindeutig
gescheitert. Das Ziel, mehr Verkehr auf die Schiene zu bekommen, sei nur im Nahverkehr in Ansätzen erreicht worden, im Güterverkehr habe die Bahn Marktanteile verloren. Flege: "Gerade im Güterverkehr fehlt es nach wie vor an einem diskriminierungsfreien Marktzugang. Etliche Speditionen und Unternehmen warten nur darauf, zusammen mit privaten Eisenbahnunternehmen Logistikkonzepte auf der Schiene zu verwirklichen".

Der VCD forderte eine verstärkte Ausrichtung der Bahnpolitik an den Bedürfnisse der Kunden. Der Verkehrsclub hatte vergangenen Mittwoch eine Studie vorgestellt, die der Bahn an mehreren Punkten Schwachstellen attestierte. Bemängelt wurden vor allem Unpünktlichkeit, mangelnde Information, fehlender Komfort und das undurchsichtige Preissystem.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Dirk Flege, VCD-Geschäftsführer Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510

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