Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Westdeutsche Konjunktur: Tiefe Sorgenfalten

(Köln) - Die Unternehmen in Westdeutschland blicken recht pessimistisch auf das Jahr 2002. Dies zeigt die erstmals auch in den alten Bundesländern durchgeführte Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Danach melden derzeit 27 Prozent der 830 befragten Firmen einen Rückgang der Produktion und beinahe ebenso viele rechnen damit, dass diese Talfahrt auch im weiteren Jahresverlauf weitergeht. Immerhin ein Drittel der Betriebe hofft allerdings auf einen steigenden Output.

Diese Zuversicht deutet auf einen neuerlichen Aufschwung hin – der sich jedoch nur sehr zögerlich entwickeln dürfte. Dafür spricht, dass nur jedes vierte Unternehmen sein Investitionsbudget aufstocken will, jedes dritte hingegen die Ausgaben für neue Maschinen oder Bauten voraussichtlich zusammenstreichen wird. Und auch am Arbeitsmarkt gibt es keine Entwarnung: Fast 50 Prozent der befragten Firmen dürften in diesem Jahr nicht um einen Stellenabbau herumkommen – das sind dreimal so viele, wie Einstellungen erwägen.

Die tiefen Sorgenfalten der westdeutschen Betriebe werden zum einen von der weltweiten Konjunkturflaute verursacht. Diese trifft die Industrie in den alten Ländern besonders hart, exportiert sie doch fast 40 Prozent ihrer Produktion ins Ausland. Zum anderen droht gerade der westdeutschen Metall- und Elektro-Industrie durch die hohe gewerkschaftliche Lohnforderung eine neue Kostenlawine, die den erhofften Aufschwung umgehend wieder zunichte machen würde.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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