Wesiack: "Hände weg von der erfolgreichen fachärztlichen Versorgung in Deutschland" / Der GKV-Spitzenverband Bund will die ambulante fachärztliche Versorgung liquidieren
(Wiesbaden) - Unter dem Titel "ambulante Patientenversorgung verbessern" machen Johann-Magnus von Stackelberg und Dr. Manfred Partsch für den Spitzenverband der GKV (Spi-Bu) Vorschläge, deren Umsetzung tiefe Einschnitte in die ambulante fachärztliche Versorgung bedeuten würde. Man glaubt, dass man durch einen Abbau der ambulant tätigen Fachärzte den Hausärztemangel in der Fläche beheben kann.
So sollen Zulassungen befristet werden, was dazu führen muss, dass sich kaum noch ein Facharzt niederlassen wird, weil er befürchten muss, dass er nach Ende der Befristung auf seinen Investitionen sitzen bleiben wird.
Überversorgung soll immer zu Praxisschließungen führen. Abgesehen von der Problematik der faktischen Enteignung der Praxisinhaber würde die Versorgung endgültig planwirtschaftlich organisiert - mit den typischen Folgen.
Wenn man oft genug Praxen geschlossen hat und gleichzeitig den Anreiz zur Niederlassung bremst, steht in kurzer Zeit eine generelle Unterversorgung vor der Tür. Diese wird dann von den gleichen Kassenvorständen bejammert werden, die jetzt die Praxisschließungen fordern.
Der BDI weist auf das Schärfste die Unterstellung von Dr. Partsch zurück, dass Ärzte bei der Codierung betrügen. Zynisch ist die Bemerkung, dass sie das wohl nicht bewusst tun.
Nach dieser Pressekonferenz ist klar: Der GKV Spitzenverband will die ambulante Versorgung nicht verbessern, sondern in wesentlichen Teilen, nämlich bei den Fachärzten, liquidieren.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI)
Tilo Radau, Geschäftsführer
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