Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Werner Weck: Wir brauchen eine moderne Betriebsverfassung

(Esslingen-Zell) - Als „undemokratisch und rückständig“ kritisierte Werner Weck, Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstands der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Angriffe einiger Arbeitgeber und ihrer Funktionäre gegen die Reform der Betriebsverfassung. Auf einer Veranstaltung seiner Organisation am Freitag in Esslingen-Zell sagte Weck: „Den so oft zitierten Reformstau in Deutschland gibt es mit Sicherheit bei der betrieblichen Mitbestimmung. Betriebe, die mit der Zeit gehen, benötigen motivierte Mitarbeiter. Die bekommen sie allerdings nur, wenn sie die Beschäftigten an den für den Betrieb wichtigen Entscheidungen beteiligen. Deshalb brauchen wir eine Reform des Betriebsverfassungsgesetzes, die diesen Namen auch verdient!“ Der Regierungsentwurf zur Betriebsverfassung sei eine gute Grundlage für diese Reform. Er reiche aber nicht aus, um das Versprechen, eine moderne, zukunftsweisende Betriebsverfassung zu schaffen, auch einzulösen. So mache sich NGG dafür stark, dass Teilfreistellungen von Betriebsräten bereits in Betrieben mit weniger als 200 Beschäftigten möglich werden. Außerdem sei es dringend notwendig, das im Regierungsentwurf vorgesehene vereinfachte Wahlverfahren nicht nur in Betrieben mit bis zu 50 Arbeitnehmern, sondern in allen Betrieben mit bis zu 100 Arbeitnehmern einzuführen. „Dies würde Kleinbetriebe wirtschaftlich entlasten. Aber auch Arbeitnehmer, die einen Betriebsrat wählen wollen, wären gegen Versuche von Arbeitgebern, die Wahl eines Betriebsrats zu verhindern, besser geschützt“, sagte Weck. Ausdrücklich wandte er sich gegen Forderungen der Arbeitgeber, Mitbestimmungsverfahren mit Fristen zu versehen, nach deren Ablauf Arbeitgeber allein entscheiden könnten. „Nicht die Betriebsräte ziehen die Verfahren in die Länge. Oft informieren die Arbeitgeber nicht ausreichend und verzögern damit die Mitbestimmungsverfahren.“

Werner Weck würdigte auf der NGG-Veranstaltung einen besonderen Jubilar:
Kollege Otto Schlag, 104 Jahre alt, ist seit 1920 Mitglied der Gewerkschaft NGG.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Haubachstr. 76 22765 Hamburg Telefon: 040/380130 Telefax: 040/3892637

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