Werkzeugmaschinenbestellungen aus Deutschland verdoppelt / VDW hebt Produktionsprognose für 2010 deutlich an
(Frankfurt am Main) - Im dritten Quartal 2010 stieg der Auftragseingang in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie mit ungebremster Dynamik. Mit plus 117 Prozent wuchsen die Bestellungen erstmals seit Bestehen der Statistik sogar dreistellig. Treiber ist nach wie vor die Auslandsnachfrage mit einem Zuwachs von 128 Prozent. Die Inlandsbestellungen stiegen um 99 Prozent. Ihr Niveau zog zuletzt im September jedoch mit der Auslandsnachfrage gleich.
In den Monaten Januar bis September 2010 notierte die Gesamtnachfrage 77 Prozent über dem Vorjahr. Inländische Kunden bestellten 69 Prozent, ausländische Abnehmer 82 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
"Die gute Botschaft lautet: Der Aufschwung gewinnt an Breite. Die Produktion in wichtigen deutschen Abnehmerindustrien kommt in Fahrt", berichtet Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt am Main. Jedoch warnt er vor Euphorie. "Bei aller Freude über die eindrucksvollen Zuwächse hinkt der Vorjahresvergleich. Realistisch ist der Vergleich mit den Ergebnissen 2008. Da liegen wir im dritten Quartal noch 20 Prozent unter dem Vergleichszeitraum und auf Jahressicht sogar 40 Prozent darunter."
Die Kapazitätsauslastung klettert mit großen Schritten weiter nach oben. Mit 85,9 Prozent im Oktober liegt sie wieder nahe am langjährigen mittleren Wert. Aufgrund der Auftragsflut sind bestehende Produktionsanlagen besser ausgelastet. Allerdings wurden zum Teil auch Kapazitäten abgebaut. Der Auftragsbestand lag im Juni bei 6,9 Monaten. Die Firmen berichten von Engpässen bei wichtigen Zulieferteilen. Ende des dritten Quartals waren 64 300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im deutschen Werkzeugmaschinenbau beschäftigt. Das signalisiert einen langsamen Aufwärtstrend im Vergleich zum Tiefststand im Sommer dieses Jahres.
"Vor dem Hintergrund der beschriebenen Rahmenbedingungen und vor allem der unerwartet hohen Auftragszuwächse hat der VDW seine Prognose nach oben revidiert", berichtet Schäfer. Im August habe der Umsatz erstmals seit zwei Jahren wieder ins Plus gedreht. Zwar werde es trotz aller guten Fortschritte nicht für einen Produktionsanstieg reichen. Der Rückgang werde jedoch nur halb so stark ausfallen wie ursprünglich erwartet. "Statt einem Minus von 12 Prozent gehen wir nunmehr von einem Produktionsminus von nur noch 6 Prozent aus", gibt Schäfer bekannt. Damit läge die Branche mit 9,3 Mrd.
Euro in etwa auf dem Stand von 2004.
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