Wer Fortsetzung von Preismoratorium und Zwangsabschläge fordert, spielt mit der Zukunft der mittelständischen Industrie
(Berlin) - Zu den Forderungen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) erklärt der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI):
Nach dreieinhalb Jahren Preismoratorium und erhöhtem Zwangsabschlag müssen die staatlichen Zwangsmaßnahmen gegen die pharmazeutische Industrie beendet werden. Die Belastungen sind insbesondere für mittelständische Unternehmen, die ihren Umsatz großteils auf dem deutschen Markt erzielen, nicht mehr zu schultern. Alleine 2012 haben die Unternehmen 2,5 Milliarden Euro an Zwangsabschlägen an die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gezahlt.
Forderungen einzelner Krankenkassen nach einer Fortführung dieser Politik sind populistisch und zeigen deutlich, dass diese Kassen von der Situation der pharmazeutischen Industrie keine Ahnung haben. Solche Ideen können nur an Schreibtischen von Bürokraten geboren werden, die die betriebswirtschaftlichen Realitäten nicht kennen: Seit dreieinhalb Jahren sind Preisanpassungen praktisch nicht möglich, die Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe steigen aber trotzdem, von der Inflation ganz zu schweigen. Die Ersatzkassen sollten sich erinnern, dass diese Maßnahmen eingeführt wurden, um die GKV aus den roten Zahlen zu führen und Milliardendefizite zu vermeiden. Doch heute hat die GKV 30 Milliarden Euro Überschuss!
Zudem sollte es sich auch schon bis zum vdek herumgesprochen haben, dass das Preismoratorium nicht nur für patentgeschützte Arzneimittel gilt und die Kosten-Nutzen Bewertung und die frühe Nutzenbewertung zwei unterschiedliche Maßnahmen sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)
Joachim Odenbach, Pressesprecher
Friedrichstr. 148, 10117 Berlin
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