Pressemitteilung | BTE - Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Weniger Ware und mehr Spannung auf der Fläche! / BTE-Präsidium diskutiert aktuelle Situation

(Köln) - Ende März traf sich das BTE-Präsidium zu seiner turnusmäßigen Frühjahrssitzung. Dabei wurde konstatiert, dass das Jahr 2016 mehrheitlich leichte Umsatzeinbußen gebracht hat. Nach einem schwierigen Start ins Jahr 2017 zogen die Umsätze erst im März wieder an. Einige Modehäuser konnten allerdings durchgängig Umsatzzuwächse generieren, was oftmals auf besonders gute Mitarbeiter(teams) zurückzuführen ist, die über persönliche Kontakte selbständig Kundenfrequenz erzeugen.

Als aktuell größtes Problem bewertet das BTE-Präsidium die nach wie vor zu hohen Preisabschriften in der Modebranche. Der Anteil der Ware, der reduziert verkauft wird, hat nicht selten ein existenzbedrohendes Maß erreicht, das dringend heruntergefahren werden muss. Warenmenge bzw. Warendruck im deutschen Markt sind zu hoch. In diesem Zusammenhang schlägt negativ zu Buche, dass viele Lieferanten unverändert Wachstumsstrategien verfolgen, die sich derzeit vor allem auf expansive preisaggressive Vertriebskanäle wie Online-Shops und Stores in Factory Outlet Center (FOC) konzentrieren. Damit wird der ruinöse Preiswettbewerb zu Lasten des stationären Fachhandels, aber auch des eigenen Markenimages, weiter forciert.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt das BTE-Präsidium dem Modehandel, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zielführend ist vor allem, dass einerseits die Warenmengen auf der Fläche reduziert und anderseits zu breit gestreute und vor allem durch Rabattierungen auffallende Marken konsequent zurückgefahren oder ausgelistet werden. Etliche Modehändler haben dies zuletzt mit Erfolg praktiziert und dadurch ihre Rendite verbessern können gemäß dem Motto: Weniger Ware und mehr Spannung auf der Fläche.

Der Schlüssel für den Erfolg liegt also nicht zuletzt im Einkauf, der vom Modehandel weiter professionalisiert werden muss. Die erzielte Marge sollte dabei besonders im Fokus stehen. Ziel muss es sein, möglichst viele Teile zum regulären Preis zu verkaufen. Beispiele aus dem Fachhandel zeigen, dass man mit dieser Strategie trotz Umsatzrückgang einen höheren Ertrag erwirtschaften kann.

Auch eine veränderte Reduzierungs- und Rabattpolitik kann die Ertragssituation merklich verbessern. Statt pauschaler Rabatte "mit der Gießkanne" können gezielte Preissenkungen bei einzelnen schlecht laufenden Artikeln sinnvoller sein. Ebenfalls bereits von einigen Modehäusern praktiziert wird eine schrittweise Verschiebung der Sale-Phasen um einige Tage nach hinten. Dies könnte mittelfristig wieder zu einer spürbaren und dringend benötigten Verlängerung der Normalpreis-Phase führen, was auch dem Image der Branche und der gefühlten Wertigkeit von Bekleidung aus Kundensicht gut täte.

Mit Blick auf den Trend zu nachhaltigem Wirtschaften beschäftigte sich das BTE-Präsidium zudem mit Konzepten, bei denen die Kunden ihre gebrauchte Bekleidung im Geschäft zurückgeben können. Wenn dahinter ein seriöser Verwerter steht, der die Ware nachweislich sozialen oder karitativen Zwecken zur Verfügung stellt, kann auch dies bei freien Kapazitäten im Geschäft dazu beitragen, die Wertschätzung für Bekleidung (wieder) zu erhöhen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) Pressestelle An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: (0221) 921509-0, Fax: (0221) 921509-10

NEWS TEILEN: