Weniger Unternehmensinsolvenzen
(Siegen) In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im IHK-Bezirk Siegen im Vergleich zum Vorjahr von 113 auf 75 zurückgegangen. Das bedeutet ein Minus von 34 Prozent. In NRW sind die Verfahren dagegen um 7 Prozent angestiegen. Das gibt die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) nach der Auswertung der neuesten amtlichen Zahlen bekannt.
Mit 18 Insolvenzen genauso viele wie im Vorjahreszeitraum sind die meisten Verfahren in der Baubranche zu verzeichnen. Im Handel ist die Zahl der Insolvenzen gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres von 27 auf 13 zurückgegangen. Der Rückgang von minus 52 Prozent fällt damit trotz der eher mäßigen Geschäftsentwicklung in diesem Wirtschaftszweig mit am deutlichsten aus. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es ebenfalls weniger Insolvenzen: Die Zahl ging hier von 25 auf 13 zurück (48 Prozent). In der Industrie sind mit 285 Mitarbeitern die meisten Beschäftigten von den Insolvenzanträgen betroffen. In allen Wirtschaftszweigen zusammen sind im IHK-Bezirk 565 Stellen gefährdet. Im vergangenen Jahr standen insgesamt noch 1.249 Arbeitsplätze auf dem Spiel, davon alleine 990 in der Industrie.
Auch in anderen Branchen gab es Rückgänge: Im Grundstücks- und Wohnungswesen waren es 8 Prozent (12 statt 13 Verfahren), in der Verkehr- und Nachrichtenübermittlung 33 Prozent (8 statt 12 Verfahren). Allein im Gastgewerbe nahm die Zahl der Insolvenzen von 4 auf 5 Verfahren zu.
In beiden Kreisen des IHK-Bezirks ist die Zahl der Insolvenzen zurückgegangen. Im Kreis Olpe betrug der Rückgang minus 12 Prozent und im Kreis Siegen-Wittgenstein minus 40 Prozent. Im Kreis Olpe kam es in den ersten 9 Monaten 2004 aber zu deutlich mehr Insolvenzen in der Baubranche: 7 statt wie zuvor 2 Verfahren bedeuteten hier einen Anstieg um 250 Prozent. Im Kreis Siegen-Wittgenstein gingen die Insolvenzen im Baugewerbe dagegen von 16 auf 11 zurück. Im Gegensatz zum Nachbarkreis stiegen die Verfahren im Kreis Olpe auch in der Verkehr- und Nachrichtenübermittlung (3 statt 1 Verfahren) und im Grundstücks- und Wohnungswesen (5 statt 3 Verfahren) an.
Die IHK sieht im Rückgang der Insolvenzzahlen einen ersten Schritt zur Normalität, nachdem sie im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht hatten. Sorge bereite immer noch die Entwicklung des Baugewerbes. Hier habe auch die Finanznot der öffentlichen Haushalte Spuren hinterlassen. Die sinkende Zahl der Insolvenzen im Verarbeitenden Gewerbe gehe mit einer Steigerung des Umsatzes, insbesondere des Auslandsumsatzes, einher. Hiervon profitiere die heimische Region offenkundig mehr als andere Regionen. Im Landesdurchschnitt betrug der Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe nur 15 Prozent gegenüber 48 Prozent im IHK-Bezirk.
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