Weniger Polizei weniger Sicherheit
(München) - Eine deutliche Abfuhr erteilt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) dem heute bekannt gewordenen Entwurf zur Verlängerung der Wochenarbeitszeit, der morgen im Kabinett in seinen Eckpunkten abgesegnet werden soll. Mit der Verlängerung auf 42 Stunden zum 1. September 2004 werden zu nächst rein rechnerisch, in der Folge aber tatsächlich, 1400 Stellen bei der Bayer. Polizei wegrationalisiert. Dies ist der Anfang vom Ende der herausragenden Arbeitsleistung der Polizei, sagte GdP-Landesvorsitzender Gerhard Keller.
Der Leitsatz von Innenminister Beckstein, die Polizei müsse besser und billiger werden, rückt damit ins Land der Fantasie, weil definitiv erheblich weniger Polizistinnen und Polizisten für die Verbrechensbekämpfung zur Verfügung stehen.
Keller: Es ist schon schizophren, wenn die CSU eine Bürgerwehr oder Heimatschutzbrigaden aufstellen will und zur Finanzierung den Garanten der Inneren Sicherheit, die Polizei, ausbluten lässt.
Besonders enttäuscht ist die Gewerkschaft der Polizei, dass der bekannt gewordene Entwurf keine Differenzierung in der Zahl der Wochenarbeitsstunden vorsieht. Schichtdienstleistende oder lebensältere Beamte, werden nicht, wie immer wieder im Vorfeld zu hören war, ausgenommen. Der Wegfall der notwendigen Regenerationszeiten im gesundheitsschädlichen Schichtdienst wird, so Landes-vorsitzender Keller weiter, die Polizei zusätzlich schwächen.
Keller: Gerade bei Dienststellen, die heute schon Dienstgruppen mit einem Durchschnittsalter von über 50 Jahren haben, wird der Dienstbetrieb und damit die Versorgung und Betreuung der Bürger rund um die Uhr nicht mehr möglich sein.
Die GdP lehnt daher die Erhöhung der Wochenarbeitszeit ab und fordert daher alle Mandatsträger im Landtag auf, diese Vorlage zu torpedieren.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft der Polizei Landesbezirk Bayern
Heinz Kiefer, Pressesprecher Nordbayern
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