Weniger Hürden für klimafreundlichen Gütertransport
(Berlin) - Der kombinierte Gütertransport auf Lkw und Schiene wird künftig deutlich attraktiver. Denn Transporte im sogenannten Kombinierten Verkehr sind nun unternehmensübergreifend digital buchbar. Das erleichtert auch kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in den umweltfreundlichen Warentransport, die bisher ausschließlich auf den Lkw gesetzt haben. Der vereinfachte Zugang zum Kombinierten Verkehr ist das Ergebnis eines Projekts der Allianz pro Schiene und des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).
Dass es nun weniger Hürden gibt, hat auch das Straßenlogistikunternehmen Kroop & Co. Transport + Logistik GmbH - ein Mitgliedsunternehmen des BGL - an der Hamburger Stadtgrenze inspiriert, den Kombinierten Verkehr einfach mal auszuprobieren. Bislang hat das Logistikunternehmen Waren ausschließlich per Lkw transportiert. Nun wird ein Container im Hamburger Hafen abgeholt und erstmals nur ein kurzes Stück per Lkw transportiert - bis zum Abfahrtsort des Güterzugs im DUSS-Terminal Hamburg-Billwerder. Von dort macht sich der Container mit dem Zug statt mit dem Lkw auf den Weg nach Nürnberg. "Wir haben den Transport digital gebucht und sind sehr gespannt auf die Abwicklung. Der Kombinierte Verkehr ist für uns eine interessante Alternative zum reinen Lkw-Transport, weil er umweltfreundlicher ist und uns in diesem konkreten Fall gut 20 Prozent der Kosten spart", sagt Alexander Kähler, Abteilungsleiter Nahverkehr und Containerverkehr bei der Kroop & Co. Transport + Logistik GmbH.
Digitale Buchung macht KV attraktiver
Der Pilottransport ist das Ergebnis des Projekts "Truck2Train", das die Allianz pro Schiene gemeinsam mit dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) in den vergangenen anderthalb Jahren begleitet hat. "Ein Großteil der kleinen und mittelständischen Transportunternehmen hat den Kombinierten Verkehr noch gar nicht ausprobiert", sagt der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Das liegt vor allem daran, dass die meisten gar nicht wissen, welche Möglichkeiten es da gibt und welche Kosten auf sie zukommen. Außerdem war die Buchung eines mehrgliedrigen Transportwegs bisher ziemlich aufwändig. Dass sich so eine Transportkette jetzt mit ein paar Klicks digital buchen lässt, ist ein Anreiz für alle Straßentransportunternehmen, die Kombi aus Zug und Lkw einfach mal auszuprobieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt ergänzt: "In Zeiten von Fahrermangel und Klimawandel erhoffen wir uns von dem Gemeinschaftsprojekt endlich ein besseres Miteinander von Straße und Schiene im Güterverkehr. Digitale Buchungsportale können die Zukunft im Kombinierten Verkehr werden und damit eine echte Verzahnung der Verkehrsträger vorantreiben."
Buchungsplattformen sparen Zeit
Bei den beiden digitalen Buchungsplattformen handelt es sich um den "Intermodal Capacity Broker" (ICB) von Rail-Flow und um "modility". Beide Plattformen machen die Angebote verschiedener Anbieter transparent und vermitteln intermodale Transporte auf nationaler und internationaler Ebene. Das bedeutet, man kann den Lkw-Transport zum Zug gleich mitbuchen - genauso wie die letzte Meile am Ankunftsort bis zum Empfänger. Dadurch sparen Transportunternehmen Zeit und Aufwand, wenn sie den Kombinierten Verkehr nutzen wollen.
Im vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit 200.000 Euro geförderten Projekt "Truck2Train" sind Allianz pro Schiene und BGL der Frage nachgegangen, wie kleinen und mittelständischen Straßentransportunternehmen der Zugang zum Kombinierten Verkehr Straße-Schiene erleichtert werden kann. Das Projekt endet mit diesem Jahr, die Ergebnisse lassen sich unter www.truck2train.org einsehen.
Quelle und Kontaktadresse:
Allianz pro Schiene e.V.
Sabrina Wendling, Pressesprecherin
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