Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Wenig Reserven für die Winterzeit

(Berlin) - Die Umfrageergebnisse im Oktober unter den Mitgliedsbetrieben des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes spiegeln weitgehend eine ungünstige Geschäftslage wider. Als "befriedigend (saisonüblich)" bezeichnen eher die Tiefbauunternehmen ihre Geschäfte. Die Geschäftslage der im öffentlichen Hochbau und im ostdeutschen Wohnungsbau tätigen Unternehmen scheint besonders angespannt zu sein.

Die Nachfrage nach Bauleistungen gestaltete sich nur im Straßenbau noch einigermaßen zufriedenstellend. In allen anderen Bereichen war die Ordertätigkeit schwächer als im Monat zuvor. Damit haben sich die im September ansatzweisen Aufhellungen im westdeutschen Wohnungs- und Wirtschaftsbau nicht bestätigt.

Die Bautätigkeit nahm im Sog der Auftragsschwäche teilweise ab. Lediglich die Tiefbauunternehmen blieben überwiegend gleich stark beschäftigt wie im Vormonat. Daher lag die Geräteauslastung in den Tiefbaubetrieben sowohl im Westen wie im Osten höher als in den Hochbauunternehmen. Der Auslastungsgrad von 63 % zeugt allerdings von keiner besonderen Kapazitätsanspannung und weist auf Beschäftigungsprobleme hin. In Anbetracht der anhaltenden Nachfrageschwäche nahm die Zahl der Betriebe, die zu einem Abbau der Beschäftigung gezwungen waren, wieder zu.

Die Auftragsbestände werden überwiegend als zu klein bezeichnet. In Westdeutschland erreichen die Hochbaubetriebe mit 2,0 Monaten und in Ostdeutschland die Straßenbaubetriebe mit 1,5 Monaten die höchsten Reichweiten ihres Auftragsbestandes. Die ostdeutschen Hochbaubetriebe weisen Auftragsreserven mit einer Reichweite von nur noch 1,1 Monaten aus. Die westdeutschen Straßenbaubetriebe verfügten durchschnittlich über ein Auftragspolster von 1,8 Monaten.

Die Baupreise tendierten namentlich in Ostdeutschland wieder stabiler. In Westdeutschland ist die Zahl der Betriebe, die nachgebende Preise im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau registrierten, wieder gestiegen. Das unverändert niedrige Preisniveau und Zahlungsverzögerungen der Auftraggeber waren die wesentlichen Gründe für Behinderungen der Bautätigkeit in nennenswertem Umfang. In einigen Regionen Westdeutschlands wird ein Mangel an Facharbeitern gemeldet, so dass dadurch die Produktion nicht wie beabsichtigt realisiert werden konnte.

Die Einschätzungen zur Entwicklung im nächsten Vierteljahr sind wieder stärker von Pessimismus geprägt. Meldungen positiver Art blieben völlig aus. Verschlechterungen der Auftragslage werden sowohl im West wie im Osten erwartet. Weiterhin sehen die westdeutschen Unternehmen die Baupreise gefährdet. Demzufolge rechnen wieder mehr Unternehmen als zuvor mit einer abnehmenden Geschäftsentwicklung. Die Zahl derer, die von unveränderten Geschäften ausgehen, ist kleiner geworden.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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