Weltwassertag am 22.03.2016: Bio-Bauern schützen Trinkwasser
(Berlin) - "Wasser ist Leben. Aber unser Trinkwasser, die Flüsse und Seen sind in Gefahr", sagt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), anlässlich des Weltwassertages am 22. März. 27 Prozent der deutschen Grundwasserkörper sind mit zu viel Nitrat belastet, marine Öko-Systeme kollabieren weltweit wegen ungebremster Überdüngung - vorwiegend aus der Landwirtschaft.
"Bio-Bauern schützen unser Trinkwasser", so Löwenstein. Da Bio-Bauern keinen leicht löslichen Stickstoffdünger verwenden und weniger Tiere pro Flächen halten, sickern aus Bio-Böden keine schädlichen Mengen an Nährstoffen ins Grund- und Oberflächenwasser. Und weil Bio-Bauern ihre Pflanzen ökologisch schützen und kein Glyphosat und Co. einsetzen, gelangen von Bio-Höfen keine chemisch-synthetischen Pestizide ins Wasser. "Bundesweit kooperieren Bio-Bauern mit Wasserwerken, die lieber in eine grundwasserschonende Landwirtschaft investieren, als viel Geld für Wasseraufbereitung auszugeben", ergänzt der BÖLW-Vorsitzende.
"Die Bundesregierung muss mit allen verfügbaren Politikinstrumenten bessere Rahmenbedingungen für den Ökolandbau schaffen. Das können Landwirtschaftsminister Schmidt und Umweltministerin Hendricks beispielsweise bei der aktuellen Überarbeitung der Düngeverordnung tun", so Löwenstein. "Es kommt beim Düngerecht darauf an, Regelungen dort anzusetzen, wo die Probleme entstehen. Das ist in großen Tierbeständen der Fall, bei denen mehr Tiere auf der Fläche gehalten werden als Böden und Gewässer verkraften. Hier muss mit der Einführung von Hoftorbilanzen sichergestellt werden, dass die Nährstoffüberschüsse in Grenzen gehalten werden." Auch leicht löslicher Stickstoffdünger verursacht Probleme, ist aber bislang noch gar nicht Gegenstand des Vorordnungsentwurfes und muss unbedingt eingearbeitet werden. Die Düngung mit Festmist und Kompost hingegen steht im Einklang mit dem Grundwasserschutz und darf deshalb nicht durch Überregulierung erschwert werden.
"Wasserschutz lässt sich nicht vertagen, denn der Anteil von nutzbarem Süßwasser ist mit 2,5 Prozent aller Wasserreserven weltweit gering. Wasser muss nachhaltig genutzt werden. Mehr Schäden am knappen Gut Wasser können wir uns nicht leisten", warnt Löwenstein abschließend. Bereits heute werden 70 Prozent alles "blauen Wassers" in der Landwirtschaft verbraucht.
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