Weltvegantag: Mythen der veganen Ernährung im Faktencheck
(Bonn) - Anlässlich des Weltvegantags am 1. November räumt der Deutsche Tierschutzbund mit den 30 gängigsten Vorurteilen über vegane Ernährungs- und Lebensweise auf, die sich in den Köpfen vieler Menschen halten. Diese reichen von der Behauptung, der Mensch sei von Natur aus Allesesser bis zur Annahme, vegane Ernährung sei ungesund. Die 30 Mythen haben die Tierschützer in ihrem neu veröffentlichten Mythenpapier „Warum vegan? Argumentieren für den Tierschutz“ zusammengestellt. Mit der Publikation will der Deutsche Tierschutzbund zeigen, dass eine pflanzenbasierte Ernährung nicht nur möglich, sondern vor allem aus ethischen Gründen sinnvoll ist.
„Vegan lebende Menschen werden noch immer von der Gesellschaft belächelt, obwohl es mehr als genug Fakten gibt, die für den Veganismus sprechen. Unser Mythenpapier liefert diese Fakten und entkräftet gängige Mythen rund um die pflanzliche Ernährung“, sagt Verena Jungbluth, Leiterin des Referats Veganismus beim Deutschen Tierschutzbund. „Wir geben Interessierten damit auch einen Leitfaden an die Hand, um die Grundlagen der Philosophie des Veganismus zu verstehen, Argumente dagegen besser einordnen zu können und in Gesprächen mit anderen gut aufgestellt zu sein.“
Unsere Vorfahren haben schon Fleisch gegessen – Scheinargument oder Fakt?
Oftmals wird Fleischkonsum damit begründet, dass schon die Vorfahren der Menschen Fleisch gegessen haben. Obwohl der Mensch zwar biologisch ein Allesesser ist, bedeutet dies nicht, dass er zwingend Fleisch essen muss. „Ethik und Bewusstsein für Tierschutz sollten in der heutigen Zeit eine größere Rolle spielen als historische Ernährungsgewohnheiten“, meint Jungbluth. Studien haben zudem gezeigt, dass sich die Vorfahren des Homo sapiens überwiegend von Früchten, Blättern, Nüssen und Insekten ernährt haben. Heute liegt der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland bei 52 Kilogramm im Jahr.
Ist vegan zu leben ungesund?
Kritiker bezeichnen die vegane Lebensweise ohne tierische Produkte oft als ungesund. Fakt ist, dass eine ausgewogene pflanzliche Ernährung alle essenziellen Nährstoffe abdeckt. Kalzium und Proteine sind in pflanzlichen Lebensmitteln ausreichend vorhanden. So sind Hülsenfrüchte und Nüsse gute Proteinlieferanten. Lediglich Vitamin B12 müssen Veganer dem Körper durch Nahrungsergänzungsmittel zuführen. „Jeder Mensch kann mit seinem Konsum seinen eigenen Beitrag auf dem Weg zu einer tierleidfreieren Welt leisten. Die vegane Ernährungs- und Lebensweise ist der direkteste und konsequenteste Weg zu mehr Tierschutz. Wir hoffen, so viele Menschen wie möglich zu überzeugen und für den Veganismus zu begeistern“, so Jungbluth.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V., In der Raste 10, 53129 Bonn, Telefon: 0228 604960