Welttierschutztag 2002: Staatsziel Tierschutz jetzt umsetzen! Ministerin Künast bestätigt Notwendigkeit der Verbandsklage
(Aachen) - Zum Welttierschutztag am 04. Oktober fordert der Bundesverband Menschen für Tierrechte die breitflächige Umsetzung des neuen im Grundgesetz verankerten Staatsziels Tierschutz. Anders als im vergangen Jahr, wo bundesweit das zentrale Thema des Welttierschutztages der Abschaffung der Legebatterien galt, müsse nun die Politik der neün Rechtssituation Rechnung tragen und mehrere Ziele auf verschiedensten Ebenen zügig voran bringen. Allen voran die Einführung der Verbandsklage für Tierschutzorganisationen.
"Rot-Grün steht nach dem Erfolg der Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz vor einer zweiten, nicht minder wichtigen Weichenstellung. Die Grünen engagieren sich für die Verbandsklage. Jetzt liegt es an der SPD, dem im Koalitionsvertrag zuzustimmen", erklärte Dr. jur. Eisenhart von Löper, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte nach einem gestrigen Gespräch mit Bundesministerin Renate Künast. Nach Auffassung des Verbandes kann es erst einen effektiven Schutz der Tiere geben, wenn Tierschutzverbänden das Verbandsklagerecht eingeräumt wird. Bislang könnten viele Missstände nicht beseitigt werden, denn es gelte eben: "Wo kein Kläger, da kein Richter". Die Achtung vor den Tieren und dem Gesetz gebiete es, diesen Rechtsschutz nicht länger zu versagen.
Eine weitere zentrale Forderung des Bundesverbandes und der Tierrechtsbewegung ist die Aufnahme des Tierschutzes in die künftige EU-Verfassung. "Während Europa zusammenwächst, darf Tierschutz nicht an den Grenzen halt machen. Das Fehlen des Tierschutzes auf dem EU-Agrarmarkt muss endlich ein Ende haben. Soll das Staatsziel Tierschutz glaubwürdig bleiben und voran gebracht werden, muss die Bundesregierung jetzt alles tun, um den Schutz der Tiere als Mitgeschöpfe im EG-Vertrag und in einer neün europäischen Verfassung festzuschreiben", so von Löper und ergänzt: "Gelingt das nicht vor der EU-Osterweiterung, werden die eklatanten Tierschutzprobleme keine Chance mehr auf Lösung haben."
Der Forderungskatalog der Tierschützer erstreckt sich auf viele Bereiche. Anlässlich des Welttierschutztages möchte der Bundesverband Menschen für Tierrechte aber speziell an die Worte Albert Schweitzers "Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit" erinnern. Deshalb müsse bereits der Schulunterricht dem neün Verfassungsrang des Tierschutzes gerecht werden. Ferner solle die Approbationsordnung für Heilberufe endlich sicherstellen, dass Studierende ihr Examen absolvieren können, auch wenn sie aus Gewissensgründen nicht an Übungen teilnehmen, für die Tiere getötet werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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