Pressemitteilung |

Weltgesundheitstag am 7. April 2011: in Zeiten der Rationierung und Finanznot!

(Berlin/Worms) - Die gesundheitliche Versorgung in den Industrienationen ist weltweit gefährdet. Dieser Ansicht einer großen Anzahl von eigenständig denkenden und agierenden Experten schließt sich die Bürgerinitiative Gesundheit DGVP e.V. an. Die vorhandenen technischen, personellen und finanziellen Ressourcen werden nicht effektiv genutzt.

Diese Ineffizienz führt zur ständig steigenden Abgaben, Beiträgen und Zuschüssen für die Systeme der gesundheitlichen Versorgung. Gleichzeitig gehen willkürlichen Rationierungen von Versorgungsleistungen für die Versicherten/ Patienten/ Bürger sowie Kürzungen der Vergütungen für die Akteure der Behandlung einher.

Die gesundheitliche Versorgung wird hauptsächlich von ökomischen Überlegungen und Maßnahmen der Kostensenkung gesteuert. Dies verursacht Folgekosten, erhöht den Bedarf an Finanzmitteln, steigert die Risiken und senkt die Qualität der Versorgung.

Wissenschaftlich vorliegende Erkenntnisse und Prognosen sagen für die Entwicklung der Anforderungen an das deutsche Gesundheitssystem voraus, dass sie geprägt sein werden von immer mehr Chronikern, Multimorbiden, Senioren und einer immer effektiver werdenden Technologie. Es besteht also perspektivisch ein erhöhter Finanz- und Personalbedarf.

Präsident der Bürgerinitiative Gesundheit DGVP e.V., Wolfram - Arnim Candidus, schlägt für die Sanierung des Gesundheitssystems folgende 6 Punkte vor:

1. Präventionsmaßnahmen für alle Bevölkerungsschichten, damit Krankheit soweit als möglich vermieden wird. Dies hätte ethische, finanztechnische und volkswirtschaftliche Vorteile.

2. Maßnahmen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung zum Erhalt der Gesundheit und somit zur Vermeidung von Krankheit für alle Gruppierungen und Altersgruppen der deutschen Gesellschaft, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Dazu müssten auch Arbeitgeber zur Finanzierung herangezogen werden.

3. Gesetzlich verankerte Verpflichtung aller Akteure der ambulanten und stationären Behandlung zur Zusammenarbeit unter Ausweitung und Nutzung der modernen Informationstechnologie. Der Abbau der Papier-Bürokratie würde dazu führen, dass ca. 40 Milliarden EUR im Gesundheitswesen Deutschlands effektiver zum Einsatz kämen.

4. Nutzung der Telemedizin, des Monitorings, des Datentransfers zwischen allen Akteuren der Behandlung/ Versorgung/ Betreuung unter Einbindung der Versicherten/ Patienten/ Bürger. Das würde eine weitere Wertschöpfung der vorhandenen Ressourcen verursachen und Risiken würden minimiert. Die Behandlung würde beschleunigt, die Versorgung transparenter und effizienter.

5. Gestaltung lediglich von Rahmenbedingungen durch die Politik und keine oder nur geringe Einwirkung auf die Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen. Das beinhaltet die Möglichkeit zur Schaffung von regional gesteuerter vernetzter Zusammenarbeit der Akteure der Behandlung/ Betreuung. Folge wäre eine erhebliche Wertschöpfung sowohl im ambulanten und im stationären Bereich in Medizin, Therapie und Pflege.

6. Ausrichtung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen auf die Finanzierung eines auf den Bürger zentrierten Gesundheitswesens. Dazu bedarf es der aktiven Beteiligung der Beitragszahler (und nicht nur wie bisher durch Sozialwahlen) und der vollen Transparenz und Kontrolle hinsichtlich der Verwendung der von uns Bürgern zur Verfügung gestellten Finanzmittel.

Es besteht dringender Handlungsbedarf, damit die bestehenden Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen nichts vollends zerschlagen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Pressestelle Brückenstr. 2, 67551 Worms Telefon: (06247) 9044990, Telefax: (06247) 9044999

(el)

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