Welternährung: BMZ Sonderinitiative muss Kleinbauern in Afrika echte Entwicklungschancen bieten
(Berlin) - Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) fordert, zur Sicherung der Welternährung die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu stärken. Anlass ist die heutige (24. März 2015) Auftaktveranstaltung der Sonderinitiative "EINEWELT ohne Hunger" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin.
"Weltweit hungern mehr als 800 Millionen Menschen und zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt. Angesichts dieser beschämenden Zahlen ist eine grundsätzliche Neuausrichtung der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik zwingend notwendig", sagt Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Bedürfnisse der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern müssen konsequent ins Zentrum einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Landwirtschafts- und Ernährungspolitik gestellt werden. Sie sind die größten und wichtigsten Investoren in der Landwirtschaft."
Mit der Initiative "EINEWELT ohne Hunger" will das BMZ zur Beseitigung von Hunger und Mangelernährung in der Welt beitragen. Diese Schwerpunktsetzung wird von VENRO ausdrücklich begrüsst.
Theoretisch nehme die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft bei der Sonderinitiative eine zentrale Rolle ein, so Bornhorst. Vor allem im Bereich der Landpolitik und der Bodenrehabilitierung seien auch gute Ansätze sichtbar. Aber dem BMZ müsse es um mehr gehen. "Sicherung der Ressourcen und Hungerbekämpfung ist das eine, echte Entwicklungsperspektiven für bislang marginalisierte Gruppen das andere." Statt auf breite, informelle Märkte lege die Sonderinitiative einen viel zu engen Fokus auf wenige, konzerndominierte Produktketten.
"Der bisherige Ansatz des BMZ übersieht die Potenziale einer großen Mehrheit von familiären bäuerlichen Betrieben. Über agrar-ökologische Methoden müssen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Entwicklungswege eröffnet werden, die Ernährung und Einkommen sichern", so Bernd Bornhorst.
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