Pressemitteilung | Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG)

Welt-Alzheimertag am 21. September 2014 / Demenz - jede/r kann etwas tun

(Berlin) - Am 21. September ist Welt-Alzheimertag. 2014 steht dieser Tag in Deutschland unter dem Motto "Demenz - jede/r kann etwas tun". Demenz ist ein Thema, das früher oder später fast jeden berührt: Ob jemand aus der Familie erkrankt, man im Sportverein oder im Supermarkt Menschen mit Demenz begegnet oder als Ärztin oder Altenpfleger beruflich mit Demenzkranken zu tun hat. Deshalb sollte jeder Einzelne sich über das Thema Demenz informieren und Verständnis entwickeln. Nicht zuletzt ist die Politik gefordert, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und die Forschung nach besseren Versorgungsformen und wirksamen Therapien zu fördern.

Als Selbsthilfeorganisationen sind die Alzheimer-Gesellschaften in Deutschland seit mehr als 25 Jahren aktiv und haben schon Vieles getan, um die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Doch immer noch machen Betroffene und Angehörige die Erfahrung, dass sich Freunde und Bekannte zurückziehen, weil sie nicht wissen, wie sie mit den Veränderungen umgehen sollen, die von der Krankheit versursacht werden.

Heike von Lützau-Hohlbein, erste Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, sagt dazu: "Es sind die kleinen Dinge, die den Alltag von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verschönern - die Nachbarin, die nicht die Straßenseite wechselt sondern für einen kleinen Plausch stehen bleibt, oder der Arzt, der nicht nur ein Rezept über den Tisch schiebt, sondern sich auch nach dem Wohlbefinden der pflegenden Ehefrau erkundigt. Doch an anderen Stellen ist ebenfalls noch viel zu tun, um die Lebenssituation von Demenzkranken in Deutschland zu verbessern: Pflegeeinrichtungen müssen so aufgestellt sein, dass Menschen mit Demenz dort gut versorgt werden. Krankenhäuser müssen sich auf die zunehmende Zahl demenzkranker Patienten einstellen und entsprechende Konzepte entwickeln. Der bürokratische Aufwand, der nötig ist um Unterstützung bei der Pflege zu erhalten, muss reduziert werden. Und auch die lange angekündigte grundlegende Reform der Pflegeversicherung, die zu einer Gleichbehandlung von Demenzkranken und körperlich Pflegebedürftigen führen soll, muss endlich umgesetzt werden."

Weltweit und auch überall in Deutschland finden rund um den Welt-Alzheimertag vielfältige Aktionen statt. Das Spektrum reicht von Informationsständen in den Fußgängerzonen, Vorträgen und Fachveranstaltungen über Demenz-Gottesdienste, Ausstellungen, Theaterstücke und Filmvorführungen bis hin zu Demenz-Aktionswochen wie beispielsweise in Kiel oder Hamburg. Eine ständig aktualisierte Liste steht auf den Internetseiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter www.welt-alzheimertag.de zur Verfügung.

Hintergrundinformationen
Der Welt-Alzheimertag wurde 1994 von Alzheimer's Disease International (ADI) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. ADI, die internationale Vereinigung von Alzheimer-Gesellschaften in 84 Ländern, koordiniert die Aktivitäten weltweit. Von der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzformen sind Menschen unabhängig von Nationalität, Hautfarbe und Kultur betroffen. Überall geht es darum, eine breite Öffentlichkeit auf die Situation der insgesamt etwa 44 Millionen Demenzkranken und ihrer Familien aufmerksam zu machen.

Heute leben in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 137 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigen-gruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 - 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 - 259 37 95-14 (Festnetztarif).

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Pressestelle Friedrichstr. 236, 10969 Berlin Telefon: (030) 2593795-0, Fax: (030) 259379529

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