Welt-Aids-Tag: Hunger und Aids müssen gemeinsam bekämpft werden
(Bonn) - Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember fordert die Deutsche Welthungerhilfe, Hunger und Aids stärker gemeinsam zu bekämpfen. Neue UN-Studien haben die dramatische Wechselwirkung der beiden Hauptgründe für den weltweiten Tod von Millionen Menschen deutlich gezeigt. Aids verschärft in vielen Entwicklungsländern und vor allem im südlichen Afrika die Hungerkrise. Von den weltweit 42 Millionen mit Aids infizierten Menschen sind mehr als 38 Millionen zwischen 15 und 49 Jahre alt und somit im wirtschaftlich produktivsten Alter. Ihre Arbeitskraft fehlt vor allem in der Landwirtschaft. Bereits jetzt müssen in besonders betroffenen Gebieten mehr als die Hälfte aller Haushalte von Waisen und alleinstehenden Frauen bzw. Großeltern versorgt werden. Großmütter sind die wahren Helden in vielen Ländern betonte deshalb die Vorsitzende der Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble. Viele dieser Frauen trügen allein die Last, ihre Enkelkinder zu versorgen und die Felder zu bebauen.
Gleichzeitig führen Hunger und Armut dazu, die tödliche Krankheit weiter zu verbreiten. Viele Menschen werden zu riskanten Überlebensstrategien gezwungen, indem sie in städtische Slums mit hohen Infektionsraten ziehen oder durch Prostitution versuchen, ein kleines Einkommen zu erzielen. Zudem schwächt Hunger den Körper und macht ihn somit anfälliger für Krankheiten.
Die Deutsche Welthungerhilfe fordert daher, Hunger und Aids nicht mehr länger als getrennte Probleme anzugehen, sondern die unterschiedlichen Programme zu bündeln. Wir müssen die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion mit Aufklärungsanstrengungen und Ausbildungsangeboten verbinden, forderte Schäuble. Im Rahmen ihres europäischen Netzwerks Alliance2015 hat die Deutsche Welthungerhilfe im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihren fünf europäischen Partnerorganisationen 80 Aidsprojekte mit einem Volumen von
4,3 Mio. Euro gefördert. Im nächsten Jahr sollen diese Bemühungen im Rahmen einer Kampagne noch ausgeweitet werden. Mitglieder der Alliance2015 sind neben der Deutschen Welthungerhilfe noch Concern (Irland), HIVOS (Niederlande), Ibis (Dänemark), CESVI (Italien) und seit kurzem auch die tschechische Organisation People in Need Foundation (PINF).
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Adenauerallee 134, 53113 Bonn
Telefon: 0228/22880, Telefax: 0228/220710
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