Weiterhin stabil im "grünen Bereich" / IMK-Konjunkturindikator: Rezessionsgefahr steigt nur geringfügig
(Düsseldorf) - Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit in eine Rezession gerät, ist in den letzten Wochen zwar leicht gestiegen, sie bleibt aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von Februar bis Ende April weist der IMK-Indikator, der die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 7,1 Prozent aus, nach 3,6 Prozent im Januar. Das nach dem Ampelsystem arbeitende Frühwarninstrument ordnet die Situation für die kommenden Monate damit stabil im "grünen Bereich" (keine Rezessionsgefahr bei Werten unter 30 Prozent) ein.
Dass sich die Prognose des Indikators trotz eines spürbaren Rückgangs der Industrieproduktion im Dezember nur wenig eingetrübt hat, führt IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld vor allem auf die gute Auftragslage aus dem Ausland und positive Signale vom Aktienmarkt zurück. Ursache für den leichten Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit sind die etwas ungünstigere Lage bei den Inlandsaufträgen und eine Verschlechterung bei den Stimmungsindikatoren.
Die neuen Indikatorwerte stützen die Einschätzung des IMK, dass sich der moderate Aufschwung der deutschen Wirtschaft fortsetzen wird. In seiner aktuellen Konjunkturprognose geht das IMK davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2017 um durchschnittlich 1,2 Prozent wachsen wird. Dass der Jahresdurchschnittswert niedriger ist als 2016, erklären die Konjunkturforscher in erster Linie mit der größeren Zahl an Feiertagen, die in diesem Jahr auf einen Wochentag fallen. Die konjunkturelle Dynamik hat sich dagegen kaum verändert.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.
Der IMK-Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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